RTL2: Kochen unplugged vor Amerikas Ostküste

Maestro Amador beäugt kritisch das Tun von Team-Mitglied Hinkelmann
Der Wiener Top-Koch Juan Amador geht für den Privatsender auf „Mission lecker“

RTL2-Premiere.

Top-Koch Juan Amador geht auf „Mission lecker“. Dabei wird gejagt, gefischt und geschimpft (20.15).Auch wenn der Veranstalter meinte, dass im Grunde alles da ist – bei der Local Wild Food Challenge auf Martha’s Vineyard gibt es außer ein paar wenigen Grills, Pfannen und Töpfen nichts. Nicht die einzige Herausforderung, vor der der Wiener Drei-Sterne-Koch Juan Amador (Restaurant Amador) und sein A-Team bei „Mission lecker“ heute Abend stehen.

Beim Koch-Wettbewerb für Laien und Profis auf der beschaulichen Insel vor der US-Ostküste müssen Teilnehmer nicht nur Gerichte kreieren, sondern sich auch die Zutaten erarbeiten. Wer einkauft, erhält Minuspunkte. Am Ende sollen möglichst viele lokale Produkte verwendet worden sein.

Doch woher nehmen, wenn man ahnungslos aus Europa heran fliegt? Amador: „Es war wie im richtigen Leben: Wir haben uns durchgefragt und Menschen getroffen, die geholfen haben. Der Unterschied: Es waren ein paar Kameras dabei, aber die blendet man schnell aus.“

Hochgefühle

Also zogen der 49-Jährige und die Mitköche Timo Hinkelmann, Christian Senff und Verena Leister aus, um unter Zeitdruck das Nötigste aufzutreiben. Das brachte manch Tiefschlag, aber auch Hochgefühle. „Wir waren auf dem Heimweg, als wir in der Dämmerung zwei, drei Menschen im Wasser stehen sahen, die sich immer wieder bückten. Das haben wir nachgemacht und plötzlich waren da wilde Austern und Jakobsmuscheln. Das habe ich noch nie erlebt, spektakulär!“

„Mission lecker“, an dessen Konzeption Amador von Anfang an involviert war, folgt keinem Drehbuch. Was ist, ist. Bei dieser Local Wild Food Challenge war das „zum Teil schon hart, was man zu sehen bekam. Das war Kochen unplugged“. Das aber vernehmbar, mit Ernst betrieben wurde. Amador: „Disziplin, Konzentration und Professionalität sind für die Küche unabdingbar, das hört auch nicht auf, nur weil das Fernsehen dabei ist. So einen Wettbewerb macht man ja nicht aus Jux und Tollerei.“

Die erste Folge von „Mission lecker“ ist ein Probelauf. Bei Gefallen folgt mehr. „Wir haben schon an einen Paella-Wettbewerb in Spanien, Sushi in Tokio oder Grillen in Texas gedacht“, erzählt der „Godfather der Köche“ (© Hinkelmann).

Mälzer-Revanche

Amador empfindet seine Rolle dabei als Privileg. Denn „wir reisen durch die Welt, entdecken Neues für die Küche und verdienen damit auch noch Geld“. Nicht zu vergessen ist der Werbewert fürs Restaurant. „Medien-Präsenz wird immer wichtiger. Wenn man nur in der Küche steht und kocht, dann bekommt das bald keiner mehr mit“, sagt Amador.

Dieses Problem hat er nicht. Erst am Freitag kam er vom Dreh für ein Sommerspecial von „Grill den Profi“ (Vox) nach Wien zurück. Und dann gibt es da noch eine Scharte aus der Vergangenheit aufzuarbeiten: Die Niederlage gegen Tim Mälzer bei „Kitchen Impossible“ verlangt nach einem Retourmatch. „Ich habe den Vox-Chef jüngst darauf angesprochen – und ich weiß jetzt bereits, diesmal gewinne ich!“

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