Rocky Balboa grillt in Hittisau

"Kitchen Impossible" führt Tim Mälzer auch nach Österreich.
Tim Mälzers Wettstreit der Spitzenköche "Kittchen Impossible" macht zum Start in Österreich Station (20.15, VOX).

Wenn die Kamera läuft, bäckt Tim Mälzer (46) keine kleinen Brötchen mehr. "Langsam werde ich zur Legende", meint der Fernsehkoch, Unternehmer und Autor nicht eben bescheiden in der Auftaktfolge von "Kitchen Impossible 2" (20.15, VOX). Oder auch: "Egal, was man mir für eine Aufgabe stellt, ich erledige sie mit Bravour."

Die großen Töne des Masterminds der Sendung gehören zu diesem Wettstreit der Spitzenköche, wie das Salz zum Pasta-Wasser. Das Prinzip von "Kitchen Impossible": In jeder Folge schicken sich zwei Köche gegenseitig in fremde, teils exotische Länder, wo sie je zwei in einer schwarzen Box servierte Gerichte verkosten, um sie dann ohne Rezepte oder Hinweise auf Zutaten in der Originalküche nachzukochen. Juroren sind Einheimische, die die Original-Speise bestens kennen. Deren Urteil trifft die Köche – darunter besternte Größen wie Roland Trettl, der jahrelang den Salzburger "Hangar 7" bekochte – mitunter tief ins Mark. Als Draufgabe gibt es freundliche Sticheleien des jeweiligen Gegners.

Zum Auftakt geht es für Mälzer gegen Maria Groß alias Maria Ostzone (36), die mit 25 Jahren für eine Kochlehre ein Studium aufgab. Nachdem sie sich in Erfurt einen Stern erkochte, verließ sie das Restaurant, weil "ich nicht mehr zum Arschloch werden wollte".

Über das Duell mit Tim Mälzer meint Groß: "Ich bin eine Frau, deshalb überschätze ich mich auch nicht – das ist ein klarer Vorteil gegenüber Tim und der Spezies Mann." Während sie auf einem Pferdehof in Gödöllö Pörkölt kocht und in der Kulinarik-Hochburg Barcelona zu bestehen hat, geht es für Melzer nach Budapest und in den Bregenzerwald nach Hittisau. Dort steht er ziemlich im Regen, als ihm einer der besten Grillmeister der Welt, Tom Heinzle, den Kochplatz zeigt – Gottes freie Natur.

Blutwurst

Für Regenbogenforelle gefüllt mit Blutwurst und Minze, Rehrücken mit Erdbeeren und Wildkräuter-Salat sowie Tafelspitz muss der Hamburger aber noch viel mehr ertragen – mehr, als sein Rücken aushält. Doch Mälzer ist "wie Rocky Balboa. Man kann mir die Arme abhacken, die Kniescheiben zerschießen – dann gibt’s eben eine Kopfnuss".

Der 46-Jährige kann natürlich mehr, als nur die große Klappe aufmachen. Tatsächlich kochte er sich erfolgreich durch die halbe Welt und startete zudem 2003 seine TV-Karriere mit der legendären Sendung "Schmeckt nicht – gibt’s nicht!" und brachte Kochbücher auf den Markt. Auch ein Burn-out konnte ihn nicht bremsen.

Die heute mit Partnern betriebene Tellerrand Consulting ist in verschiedensten Kulinarik-Bereichen unterwegs und ist auch am "Salonplafond" im Wiener MAK beteiligt. Und Mälzer stapelt tief, wenn er im VOX-Interview meint: "Ich bin der Dosen-Kasper, das hab ich mir nicht selbst angedichtet, sondern das ist das, was die Leute von mir denken."

In "Kitchen Impossible" würden jetzt wirklich hoch dekorierte Kollegen gegen ihn antreten, "gegen den Suppen-Kasper, und wenn sie das versemmeln, dann wiegt das natürlich doppelt. Wenn ich gewinne, wiegt das auch doppelt. Wenn ich verliere, dann ist ja nur alles beim Alten. Verlieren können nur die anderen, ich nicht", meint Mälzer.

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