Rabl-Stadler: "Jeder Künstler will das so"

Rabl-Stadler: "Jeder Künstler will das so"
Die Festspiel-Präsidentin sieht den Bericht des Rechnungshofs mit "Demut". Vieles daran kann sie aber nicht nachvollziehen.

Selbstverständlich sehe ich den Bericht mit Demut", sagt Helga Rabl-Stadler. "Der Rechnungshof ist das Instrument des Steuerzahlers." Aber zufrieden ist Frau Präsident, die dem Kulturfestival von Welt seit 1995 vorsteht, naturgemäß nicht. "Zum Beispiel stört mich diese Kritik an der Barauszahlung. Das ist in der Kunst so! Jeder Künstler will das Geld in der Hand haben. Das haben wir aber drastisch reduziert." Zuletzt seien nur noch 970.000 Euro in bar ausbezahlt worden, "das sind sechs Prozent von etwa 15 Millionen für Gagen."

Auch zu den anderen Kritikpunkten der Bundesprüfer hat die Festspielleitung eine klare Meinung: Stichwort "Verstoß gegen das Vergabegesetz": Die 265.000 Euro habe man für zwei Studien ausgewiesener Spezialisten benötigt, bei den Programmheften sei tatsächlich ein Fehler passiert. "Ein Fehler zuviel", sagt Rabl-Stadler selbstkritisch. Dieser wurde allerdings "bereits saniert".
Stichwort "Keine Genehmigung des Kuratoriums": Hier vertreten die Festspiele eine andere Rechtsmeinung. Da es sich bei Künstlerverträgen nicht um "ständiges Personal" handle, habe man nicht jeden einzelnen Kontrakt vorgelegt. "Künstler werden durch den Spielplan vom Kuratorium genehmigt."
Stichwort "Renaissance von Pensionsprivilegien": Da die Personalkosten durch Streichung von Zulagen etc. deutlich reduziert werden konnten, hat man 2009 mit dem Betriebsrat eine Altersvorsorge vereinbart. Das Kuratorium sei informiert worden, eine Genehmigung laut eigens eingeholtem Rechtsgutachten nicht notwendig.
Stichwort "Repräsentationskarten": Die Festspiele sehen in der Einladung von Opinion-Leadern aus allen Bereichen ein "Kommunikations- und Marketing-Tool", mit dem man Medienimpulse erziele.

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Chronologie

  • Reaktion

Kommentare