"Pinocchio" in der Volksoper: Auch so bezaubert man den Nachwuchs
Kinder, Jugendliche und erwachsene Junggebliebene können sich freuen: Denn mit "Pinocchio" hat die Wiener Volksoper, nicht nur passend zur bald beginnenden Vorweihnachtszeit, nun eine Produktion im Spielplan, die bei Groß und Klein für gute Laune sorgen dürfte.
Wer kennt sie nicht, Carlo Collodis fast 140 Jahre alte Abenteuerserie "Die Abenteuer des Pinocchio", die ihren Autor unsterblich machen sollte. Unzählige Bearbeitungen, Verfilmungen, Zeichentrickserien und auch Opern basieren auf den Erlebnissen der Holzpuppe, deren Nase beim Lügen immer länger wird. Auch der italienische Komponist Pierangelo Valtinoni – er wurde bei der österreichischen Erstaufführung seines Werkes am Gürtel wie auch alle anderen Beteiligten bejubelt – hat mit "Pinocchio" einen viel gespielten Hit gelandet.
Kindgerecht
Valtinoni (Libretto: Paolo Madron, deutsche Fassung: Hanna Francesconi) hat für Pinocchios Traumwelten eine eingängige, oft rhapsodische, teils an Musicals gemahnende Musik geschrieben, die auch die eher fragmentarische Handlung ideal illustriert. Da geht es weniger um das große Ohrwurmpotenzial mit Mitsinggarantie, als vielmehr um eine differenzierte Basis für kindgerechtes Musiktheater. An der Volksoper ist Valtinonis Komposition bei dem feinfühligen Dirigenten Guido Mancusi sowie dem freudig aufspielenden, sehr guten Orchester in den besten Händen.
Und es gibt jede Menge Cartoon-artige Videoprojektionen (Andreas Ivancsics), die entweder für sich stehen oder mit dem realen Bühnengeschehen perfekt korrespondieren. Die Geschichte selbst – die Holzpuppe Pinocchio erwacht zum Leben, gerät in etliche brenzlige Situationen, ehe sie ganz zum Schluss durch die Überwindung aller Egoismen wirklich Mensch wird – läuft flott, plausibel und teils herzerwärmend ab. Etliche, fein eingebaute Gags lassen nicht nur Kinderherzen höher schlagen.
Zielgerichtet
Und als liebevolle Fee darf Martina Dorak auch ihr hohes komödiantisches Talent ausspielen. Elvira Soukop (Kater), Jakob Semotan (Fuchs) sowie Maximilian Klakow (Mangiafuoco) komplettieren das riesige Ensemble tadellos.
Fazit: Dieser "Pinocchio" macht sehr viel Spaß und sollte der Volksoper einen Hit bringen. Denn was gibt es Schöneres am Theater, als wieder zum staunenden Kind zu werden?
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