Philippe Jordan wird Chef der Symphoniker

Philippe Jordan wird Chef der Symphoniker
Der nächste Schweizer Teamchef: Jordan wird ab der Saison 2014/'15 neuer Chefdirigent der Wiener Symphoniker und damit Nachfolger von Fabio Luisi.

Am Ende hat sich der Favorit durchgesetzt. Philippe Jordan wird ab der Spielzeit 2014/'15 neuer Chefdirigent der Wiener Symphoniker. Das gaben Wiens SP-Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny und die Orchesterverantwortlichen am Mittwochnachmittag bekannt. Jordan, der zuletzt auch am Pult der Symphoniker große Erfolge feiern konnte, folgt auf den Italiener Fabio Luisi. Dessen Vertrag läuft mit der Saison 2012/'13 aus. Das heißt: Ein Jahr lang wird das Orchester ohne offiziellen Chefdirigenten auskommen müssen. Grund dafür sind die im internationalen Musikgeschäft langen Vorplanungszeiten.

Jordans Vorgänger Luisi wiederum glänzte zuletzt vor allem durch Absagen. Luisi will an der Metropolitan Opera New York Nachfolger des kranken Musikdirektors James Levine werden. Ein Ziel, für das der Dirigent einige Verpflichtungen stornierte, was auch bei den Wiener Konzertveranstaltern (und dem Orchester selbst) für Unmut sorgte.

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Mit Jordan soll das anders werden, obwohl der 1974 in Zürich geborene Dirigent neben seiner Tätigkeit bei den Symphonikern auch musikalischer Direktor der Opéra National de Paris und erster Gastdirigent der Berliner Staatsoper unter den Linden ist. An diesem Haus gelang Jordan als Assistent von Daniel Barenboim auch der internationale Durchbruch. Erst am Dienstag debütierte er an der Mailänder Scala mit dem "Rosenkavalier" von Richard Strauss.

Jordan ist der Sohn des bekannten Dirigenten Armin Jordan; an der Grazer Oper sorgte der Maestro von 2011 bis 2004 als Chefdirigent für Furore. Nächster Wien-Termin ist der 30. Dezember. Da dirigiert Jordan im Konzerthaus die Symphoniker bei Beethovens Neunter.

Günter Rhomberg, der Präsident der Bregenzer Festspiele, kommentiert Jordans Bestellung so: "Die Rolle des Chefdirigenten der Wiener Symphoniker ist natürlich auch für uns sehr wichtig. Immerhin kommt ein Drittel des Orchesterbudgets aus Bregenz. Oper ist natürlich die Königsklasse - und ich würde mir wünschen, dass der neue Chefdirigent regelmäßig in Bregenz am Pult steht." Das sei ja bei Fabio Luisi nicht der Fall gewesen.

Roland Geyer, Leiter des Theaters an der Wien (und ab 2015 Intendant in Bregenz): "Jordan ist eine tolle Lösung für die Symphoniker. Er ist einer der besten jungen Operndirigenten. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und hoffe, dass er schon bald im Theater an der Wien Oper macht."

Chefs: Starparade

Orchester Die Wiener Symphoniker wurden 1900 als Wiener Concertverein gegründet und erlebten eine sehr wechselvolle Geschichte. Heute sind die Symphoniker das Symphonieorchester der Stadt Wien. Im Theater an der Wien und bei den Bregenzer Festspielen sind sie als Opernorchester im Einsatz.

Chefdirigenten waren u. a. Wilhelm Furtwängler, Hans Swarowsky, Herbert von Karajan, Wolfgang Sawallisch, Josef Krips, Carlo Maria Giulini, Gennadi Roschdestwenski, Georges Prêtre, Rafael Frühbeck de Burgos, Vladimir Fedosejev.

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