Per Anhalter durch die Galaxis - von Douglas Adams

Per Anhalter durch die Galaxis - von Douglas Adams
Ein Kultbuch der Achtziger Jahre: "Don't Panic!" ist das Leitprinzip der Protagonisten in dieser schrägen Story über Weltraumreisende.

Ein, vielleicht sogar das Kultbuch der Achtziger Jahre. Britischer Humor im Science-Fiction-Gewand, spannende Abenteuer, tiefgründiger Sarkasmus und immer wieder derart groteske Situationen, dass man Douglas Adams nur zu seiner Fantasie beglückwünschen mag. Allein die Eingangsszenen aus "Per Anhalter durch die Galaxis" sind grandios: Der Protagonist Arthur Dent liegt vor seinem Haus im Matsch, um es vor dem Abriss durch Bulldozer zu schützen - eine Umgehungsstraße soll gebaut werden. In dieser misslichen Situation taucht nicht nur sein Freund Ford Prefect auf, sondern auch eine Raumflotte der Vogonen. Die Erde soll gesprengt werden, um einer "Hyperraum-Expressroute" Platz zu machen. Die Menschen sollten sich nicht so aufregen, schließlich hätten die Entwürfe "fünfzig Ihrer Erdenjahre lang in Ihrem zuständigen Planungsamt auf Alpha Centauri ausgelegen". Und da hätte man ja Einspruch erheben können. Jetzt freilich sei es zu spät.

Die Erde fällt den Vernichtungsstrahlen der Vogonen zum Opfer, Arthur Dent aber überlebt. Dank Ford Prefect, der in Wahrheit ein außerirdischer Wanderer ist: Er fliegt per elektronischem Anhalterdaumen durch die Galaxis und recherchiert für die Neuauflage eines bekannten Führers durch das Universum. Und so stürzen sich die zwei ins galaktische Getümmel, treffen auf großartig verrückte Figuren wie den doppelköpfigen Zaphod Beeblebrox oder den manisch-depressiven Roboter Marvin. Sie essen im "Restaurant am Ende des Universums", trinken "Pangalaktischen Donnergurgler" und entschlüsseln die große Frage nach dem Sinn der Welt, des Universums "und dem ganzen Rest". Die Antwort selbst - nämlich 42 - wurde bereits errechnet. Aber die passende Frage zu dieser Antwort stellt sich als noch komplizierter heraus. Die Odyssee von Dent, Prefect und ihren Freunden erstreckt sich über fünf Bände und endet so furios wie sie begann.

Per Anhalter durch die Galaxis - von Douglas Adams

23 Jahre brauchte der in Cambridge geborene Schriftsteller, bis er sein Epos, 1979 mit "The Hitchhiker`s Guide to the Galaxy" beginnend, beenden konnte: 1992 erschien der Abschlussband: "Einmal Rupert und zurück". Adams konnte an den Erfolg dieser Reihe nie anknüpfen - weder "Der elektrische Mönch" noch "Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele" erreichten ein derart breit gestreutes Publikum. Viel Aufmerksamkeit erhielt dagegen sein 1990 veröffentlichtes Sachbuch "Die letzten ihrer Art" . Diese Beschreibungen seiner Reisen um die Welt, in Begleitung des Biologen Mark Carwardines und im Auftrag des WWF führte ihn zu aussterbenden Tierarten unserer Erde. Womit sich der Kreis zum "Anhalter durch die Galaxis" schließt. Auch hier schimmert immer wieder tiefgehende Kritik durch. So thematisiert Adams etwa in dem Teil "Macht`s gut, und danke für den Fisch" die Gefährdung von Walen und Delfinen. "Die letzten ihrer Art" wurde zuerst als Hörfunkserie beim BBC ausgestrahlt - wiederum genau wie der "Anhalter durch die Galaxis". Und auch bei uns begann der Siegeszug dieser Space-Opera im Radio: Unter dem Titel "Per Anhalter ins All" wurden bereits 1981 mehrere Teile einer deutschsprachigen Hörspielproduktion ausgestrahlt.

Douglas Noël Adams starb 2001, kaum 50-jährig, unerwartet im Fitnessstudio einem Herzschlag erliegend. Sein Werk aber lebt weiter. Seine Fans wirken weiter: So wird am 25. Mai jeden Jahres ein Gedenktag für Adams gefeiert, der sogenannte Towel-Day, der Handtuch-Tag. Auf vielen dieser - laut dem universalen Universums-Führer unverzichtbaren - Handtücher steht, was längst sprichwörtlich geworden ist für die Jünger von Douglas Adams: "Don`t Panic!"

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