Freude statt Zukunftsangst

Restlos ausverkauft: Eddie Vedder (Foto) und seine Band Pearl Jam
Am Mittwoch treten Pearl Jam in der Wiener Stadthalle auf.

Wir wollen darauf achten, dass ein Konzert nicht zu etwas wird, das wir im Autopilot-Modus erledigen. Und das geht nur, indem wir die Anzahl der Shows, die wir pro Jahr spielen, überschaubar halten!"

Pearl-Jam-Sänger Eddie Vedder ist sich sicher: Die Liebe zu den Auftritten – und somit den Ruf der grandiosen Live-Band – kann sich seine in den frühen 90er-Jahren gegründete Gruppe nur erhalten, indem sie sich rar macht.

Das bedeutet für Fans zwar, dass sie ihre Idole nicht oft zu Gesicht bekommen. Aber auch, dass Pearl Jam bei jedem Konzert 150 Prozent geben, oft 30 und mehr Songs spielen und wie keine andere Band jede einzelne Show zu einem Gänsehaut-Event machen.

Heute, Mittwoch, ist es auch in Österreich wieder einmal so weit. Sieben Jahre nach ihrem letzten Auftritt beim Nova-Rock-Festival kommen Eddie Vedder, die Gitarristen Stone Gossard, Mike McCready, Bassist Jeff Ament und Drummer Matt Cameron zum KURIER-Konzert in die seit Wochen restlos ausverkaufte Wiener Stadthalle.

Persönlich

Dabei wird die Band, die zusammen mit Nirvana die Grunge-Ära prägte, neben Hits wie "Jeremy" und "Even Flow" auch Songs aus dem jüngsten Album "Lightning Bolt" vorstellen. Das bietet neben den gewohnt sozial gefärbten Texten auch viel Persönliches. Vedder singt über den Tod und Beziehungen, beschäftigt sich in "Getaway" und "Mind Your Manners" mit Glauben und Religion – und ihrer Wirkung auf die Gesellschaft.

Aber er bietet mit Songs wie "Sirens" und "Future Days" auch das, was er "Botschaften vom Leben in Gnade" nennt. Die sagt er, könnte in Zeiten wie diesen vielleicht hilfreicher sein, als die von Zukunftsängsten getriebenen Protestsongs, mit denen Pearl Jam und der Grunge einst berühmt wurden.

"Die Herausforderung beim Songschreiben ist heutzutage, zu entziffern und zu kommunizieren, warum die Probleme auf diesem Planeten so erdrückend sind", erzählte er unlängst der Huffington Post. "Weil das so ist, ist es schwer, sich selbst die Zeit zu geben, einmal durchzuatmen und all die Schönheit und Freude zu würdigen, die uns vielleicht auch um gibt – sich dem bewusst zu werden und den Moment zu genießen."

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