Otto-Mauer-Preis an Luisa Kasalicky

Otto-Mauer-Preis an Luisa Kasalicky
In Prag geborene und in Wien lebende Künstlerin gestaltet einen Raum, "den eine immer wirksame Kraft der Transformation durchwirkt".

Die 1974 in Prag geborene und derzeit in Wien lebende und arbeitende Künstlerin Luisa Kasalicky erhält den Otto Mauer Preis 2013. Die mit 11.000 Euro dotierte Auszeichnung wird zum 33. Mal vergeben und am 4. Dezember im Erzbischöflichen Palais Wien überreicht. Am Tag darauf eröffnet Kasalicky eine Ausstellung mit ausgewählten Arbeiten im JesuitenFoyer in Wien.

"Mit ihrer Kunst hat Luisa Kasalicky über die Jahre ein in Österreich einzigartiges und auch international herausragendes Werk geschaffen", heißt es in der Begründung der Jury. "Sie hat auf sehr vielfältige Weise einen Raum gestaltet, den eine immer wirksame Kraft der Transformation durchwirkt." Ob "Transformation des Malerischen ins Skulpturale, der Raumillusion in den realen Raum, des Raumkontinuums ins Diskontinuierliche, des Erzählflusses in stammelndes Andenken, des Vertrauten in Befremdendes, der traditionellen Verfahrensweisen in ein spielerisches Experimentieren": Stets wehe "ein feiner Witz, ein Hauch von Humor" durch Kasalickys "eigenartige Welten".

"Zauber des Einfachen"

Kasalicky kam mit elf Jahren nach Österreich, studierte zunächst an der Glasfachschule Kramsach und später unter Gunter Damisch an der Akademie der bildenden Künste Wien. Schon früh finde sich bei ihr "die Erweiterung der Malerei als einer Kunst der Fläche ins Räumliche", so die Jury. Der Betrachter werde dabei als kreativ Mitwirkender stets herausgefordert, müsse sich die Geschichte aus den Andeutungen der Künstlerin selbst erschließen. Inhaltlich betrachtet ist Kasalickys Kunst für die Juroren ein "Lobgesang auf den Zauber des Einfachen".

Für ihre mehrdeutigen Installationen verwendet Kasalicky gerne einfache Dinge und lässt sich auch im Baumarkt inspirieren, wie sie bei ihrer ersten großen Einzelausstellung "en suite" Anfang 2011 in der Schauhalle des BAWAG Contemporary in Wien eindrücklich zeigte. Wandarbeiten, Skulpturen und Installationen aus industriellen Materialien wie Metall, Fliesen, Ziegelstein und Messing gaben Raum für Interpretation, und waren doch stets im Kern Malerei, angepasst und eingebunden an die gegebenen Räumlichkeiten. Von 8. Dezember 2013 bis 26. Jänner 2014 sind ausgewählte Arbeiten Kasalickys im JesuitenFoyer in Wien zu sehen.

Der seit 1981 vom Otto Mauer Fonds der Erzdiözese Wien vergebene Msgr. Otto Mauer Preis für bildende Kunst wird für das gesamte bisherige Werk einer Künstlerin oder eines Künstlers unter 40 Jahren vergeben. Preisträger der vergangenen Jahre waren Siggi Hofer (2009), Katrina Daschner (2010), Kamen Stoyanov (2011) und Ralo Mayer (2012).

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