ORF-Einstieg bei Updatemi und Greetzly

Startschuss für Futurelab.261: ORF-Finanzchef Richard Grasl
Finanz-Chef Grasl: ORF startet Startup-Initiative Futurelab.261.

Seit dem Jahreswechsel liefen die Vorarbeiten. Nun startet der ORF auch offiziell sein Engagement im Start-up-Bereich. Im sogenannten Futurelab.261 – die Zahl bezieht sich auf die Seehöhe des Küniglbergs in Metern – wird der Öffentlich-Rechtliche seine Aktivitäten bei jungen Technologie-Unternehmen konzentrieren. "Wir wollen uns als ORF in der Zusammenarbeit mit Start-ups mit dem Innovationsvirus, das sie in sich tragen, infizieren. Wir wollen von der Gründer-Mentalität und ihrem Know-how natürlich auch profitieren, so wie sie es von uns tun werden. Gleichzeitig wollen wir damit auch den Technologie-Standort Österreich insgesamt stärken", erklärt der kaufmännische Direktor des ORF, Richard Grasl. "Der Start-up-Campus soll in einem Teilbereich des ORF-Zentrums entstehen." Geleitet wird das Futurelab.261 vom früheren KURIER-Journalisten und Ex-Futurezone-Chef Gerald Reischl.

ORF-Einstieg bei Updatemi und Greetzly
Der ORF startet Futurelab.261, die Startup-Initiative. 261 entspricht der Seehöhöe des Küniglbergs

Abschlüsse

Mit ersten Start-ups ist der ORF bereits Kooperationen und Beteiligungen eingangen bzw. steht man vor deren Abschluss. Grasl nennt etwa das Technologie-Start-up Updatemi. Der in Silicon Valley von Österreichern gegründete Nachrichten-Dienst fasst, den jeweiligen Nutzer-Interessen entsprechend, die wichtigsten Neuigkeiten eines Tages zusammen. Und das kurz und knackig. "Speziell interessant ist für uns auch deren Forschung im Bereich der künstlichen Intelligenz", erläutert Grasl.

Zudem hat man eine Kooperation mit Greetzly finalisiert. Hier handelt es sich um eine Plattform, bei der Fans Video-Grußbotschaften ihrer Stars bestellen können. Die Einnahmen gehen zum Gutteil in den sozialen Bereich. "Der ORF verfügt zum Glück über viele Stars, die und mit denen wir über diesen Weg Gutes tun können."

Darüber hinaus bestätigt Grasl Verhandlungen mit zwei weiteren Start-ups - eines aus dem Sport- Bereich, ein anderes aus dem Bereich der Location Based Services -, deren Abschluss er noch im ersten Halbjahr 2016 erwartet: "Wir fokussieren uns auf junge Unternehmen, die sich in den Bereichen Medien, Bildung, Kultur, Information, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung betätigen. Das passt zum öffentlich-rechtlichen Auftrag."

In der Regel beteiligt sich der ORF in einem Ausmaß von sieben bis zehn Prozent. Er ist bisher nur in einem Fall in einem geringen Ausmaß in Cash beteiligt, der Großteil läuft über Media-Leistungen, also Werbung sowie über Kooperationsvereinbarungen.

Das ORF-Engagement ist aber keine Einbahnstraße: Startups kommen durch das Futurelab.261 zu einem Coaching- und Workshop-Programm, wie das im Silicon Valley und bei vielen Accelerator-Programmen in Europa üblich ist. Zum anderen gibt es auch ein umfassendes Mentoring-Programm.

Einladung

ORF-Einstieg bei Updatemi und Greetzly
Anfang 2016 soll die gemeinsame Klassik-Plattform von Unitel und ORF starten: Jan Mojto, Richard Grasl
Grasl zieht eine erste positive Bilanz. Mit dem gemeinsam mit Jan Mojtos Unitel geplanten und vor dem Start stehenden Klassik-Portal und dem Streaming-Anbieter Flimmit "verfügt der ORF demnächst über ein Portfolio von sechs jungen Unternehmen, bei denen wir engagiert bzw. zum Teil auch federführend beteiligt sind. Das ist ein Start in diesem Segment, der sich sehen lassen kann", meint der ORF-Finanzchef.

Er erneuert in diesem Zusammenhang seine bei den Medientagen im Herbst getätigte Einladung an andere heimische Medien und Verlagshäuser, sich am ORF-Start-up-Cluster zu beteiligen. "Das Angebot an die Medienbranche steht weiterhin."

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