ORF-Channelstruktur: Organisationsanweisung wirft Fragen auf

ORF-Channelstruktur: Organisationsanweisung wirft Fragen auf
Erste Auszüge lassen auf Verwirrung schließen

Dem KURIER liegt erstmals der im ORF heiß ersehnte Entwurf für die Organisationsanweisung für die neue Channelstruktur vor. Der Entwurf ist am 25. April erstellt worden. Das auffallendste: Hauptabteilungen werden nicht eingespart. Dafür herrscht in der Hierarchie heilloses Kompetenz-Wirr-Warr.

Die Aufteilung

Wie bisher gibt es Hauptabteilungen für:

  • Bildung, Wissenschaft und Zeitgeschehen
  • Sport
  • Kultur
  • Unterhaltung
  • Fernsehfilm
  • Film und Serien
  • Religion
  • Magazine und Servicesendungen
  • Hauptabteilung Chefredaktion Information ORF2

Dazu kommen neu:

  • Jeweils eine Hauptabteilung Channelmanagement für ORFeins und ORF2

Die Information auf ORFeins ist nur als „Abteilung“ definiert. Die organisatorische Hoheit hat die Chefredaktion von ORF 2, etwa bei Streit um „Dispositionsfragen“ zwischen den beiden Sendern. „Breaking News“ werden weiterhin von ORF2 bestritten werden. Wesentliche Streitfragen klärt der Generaldirektor.

Hierarchie: Ja. Aber. Wer? Wem?

Die sogenannten Content-Hauptabteilungen (von Bildung bis Magazinen) sind der Programmdirektorin, Kathrin Zechner, unterstellt. Die beiden Channelmanager sind dem Generaldirektor "disziplinär" unterstellt. Diese wiederum sind den beiden Chefredakteure von ORFeins und ORF 2 jeweils disziplinär vorgesetzt. Aber: Fachlich sind die beiden Chefredakteure weisungsfrei. Den Channelmanagern sind sie nur bei darüber hinaus gehenden „fachliche Entscheidungen“ unterstellt.

Alle sind irgendwie zuständig

Völlig verwirrend macht das ganze Konzept aber diese Passage: „Fachlich ist in Bezug auf den Aufgabenbereich von CH1-CR und CH2-CR GD zuständig“, also: auch der Generaldirektor ist "fachlich" für die Arbeit der Channelmanager mit den Chefredakteuren zuständig. Und: In sonstigen „nicht informationsbezogenen Fragen“ die Programmdirektorin (das ist wohl wiederum auf die Channelmanager bezogen).

Derzeit wird das dem KURIER vorliegende Konzept von den Betriebsräten begutachtet.

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