Onk Lou: Bach, Metal und Kannibalen

Onk Lou wurde vor 25 Jahren als Lukas Weiser in Niederösterreich geboren.
Der Singer/Songwriter ist mit seinem Debüt-Album "Bogus" in Österreich auf Tournee.

"Es ist mindestens genauso cool, ein Bach-Präludium auf der klassischen Gitarre zu spielen, wie einen Song von Metallica rauszurocken."

Onk Lou weiß das, denn er kann beides. Und nichts von dem ist auf seinem ersten Album "Bogus" zu hören. Da mischt der als Lukas Weiser geborene Niederösterreicher Soul, Blues, Jazz und Folk zu einem ansprechenden Sound. "Ich habe mit neun Jahren meine erste Band gehabt", erzählt Onk Lou im KURIER-Interview. "Als Metal-Fans haben wir uns damals bei unserem ersten Schulkonzert die Fingernägel schwarz lackiert. Dabei sind wir uns dann aber gar nicht so cool vorgekommen. In den Videos unserer Idole hat das besser ausgesehen."

Das war aber nicht der Grund, warum Onk Lou danach begann, acht bis neun Stunden am Tag klassische Gitarre zu üben: "Es ist nicht weit vom Metal zur Klassik. Diese Stile sind in der Technik, der Anzahl der Noten und der Präzision, mit der man sie spielen muss, ähnlich."

Straßenmusiker

Zu seinem heutigen Sound kam Onk Lou über das Live-Spielen als Straßenmusiker. "Die Schulband ist nach der Matura zerbrochen, ich habe solo weitergemacht und gemerkt: Als Straßenmusiker muss ich nicht in Ollersdorf bleiben." So entstand die Vagabonds-Tour, die Onk Lou durch Europa bis Avignon und Gibraltar führte: "Je weiter man nach Süden kommt, desto lässiger wird es. Aber in Linz musste ich erst beim Amt für Straßenbau, den ,wahren Experten‘’, vorspielen. Und dann noch 35 Euro für die Platzkarte zahlen."

Die Songs, die dabei für "Bogus" entstanden sind, handeln deshalb "von Befreiung, von meinen persönlichen Miseren, und davon, das Gute im Bösen zu finden."

Und manchmal von unfreiwilligen Kannibalen. Die Story von "The Wolves": Ein Pärchen wird in einem einsamen Wald von Wölfen gejagt. Er rettet sich auf einen Baum, sie wird Opfer der Wölfe. Als er nach zwei Tagen vom Baum runterkommt, sind die Wölfe weg. Er findet ihren Fuß, isst ihn, um zu überleben. Als Dank, dass sie sein Leben gerettet hat, hängt er sich ihren kleinen Zeh an einer Kette um den Hals.

"Die Story fiel mir ein, als ich noch Germanistik studiert habe", erklärt Onk Lou. "Da gab es eine Phase, in der ich mich intensiv mit Expressionismus beschäftigt und nur Franz Kafka und Gottfried Benn gelesen habe."

ONK LOU AUF ÖSTERREICH-TOUR:

01. 7. 17 Mürzzuschlag, Mürzrock

14. 7. 17 Lustenau, Lust am Platz

15. 7. 17 Schlierbach, Rock im Dorf

28. 7. 17 Wien, Popfest am Karlsplatz

05. 8. 17 Neusiedl, Stadtfest

02. 9. 17 Zwettl, Recreate

Kommentare