Ofczarek, Schalko und die Höhenstraße: Sicher kein klassischer Krimi

An der Höhenstraße amtshandeln Raimund Wallisch und Nicholas Ofczarek
David Schalkos Wiener Landkrimi spielt an der Grenze von Stadt und Land und des Genres (20.15, ORFeins).

Ein Landkrimi, der in einer Stadt spielt, Polizisten, die nicht echt sind, und das mit der Leiche ist auch so eine Sache. Regisseur und Drehbuchautor David Schalko verlässt bei "Höhenstraße" (20.15, ORFeins) konventionelle Wege des Genres und jongliert mit Klischees und Zitaten. "Ein klassischer Krimi ist es nicht", räumt er ein. Spannung kommt bei dem "dunklen, melancholischen Film", der toll fotografiert ist, trotzdem auf und spezieller Humor nicht zu kurz.

Nicholas Ofczarek und Raimund Wallisch sind die "Polizisten" Roli und Ferdinand, die auf der Höhenstraße mit Strafen für ihr Einkommen sorgen. Weil Alkohol im Spiel ist, entgleitet eine Amtsanmaßung zur späten Stunde, in die Flüchtling Uku (Olivier Mukuta) und sein Freund Robert (David Oberkogler) verwickelt werden.

"Das eigentliche Thema des Films ist Rassismus", sagt Schalko, und zwar "positiver Rassismus". Denn "der Weg in die Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert." Darum machen sich Roberts Eltern (Inge Maux, Klaus Rott) verdient.

Durchwachsen läuft’s bei Roli und Ferdinand. Was auch daran liegt, dass Roli "seinen ,Watson‘ wie einen Lakaien behandelt", so Ofczarek. Roli ist "der scheinbar Stärkere und Schlauere, was er vielleicht gar nicht ist."

Ferdinand ist hingegen ein "Mitläufertyp", wie Wallisch meint. "Aus dem gegenseitigen Nutzen heraus, halten sie irgendwie zusammen." Bis äußere Umstände das infrage stellen.

Es sind solche Wendungen, die Wallisch faszinieren: "David hat eine unglaubliche Art des Erzählens. Er verrät nie die Geschichte. Man fragt sich immer wieder, wie es es weitergeht." So ein "Traumspin" sei auch das Auftreten von Gerlinde. "Eine einsame Figur, die immer und überall zu kurz kommt", sagt Doris Schretzmayer. Und die plötzlich mit einem Kind dasteht, das immer schläft und damit ihre Einsamkeit noch vertieft – auch das kann schräg sein.

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