Kinos bieten Filme im Stream an

Josef Hader während der Dreharbeiten zur Tragikomödie "Wilde Maus"
Unter dem Titel „Kino VOD Club Austria“ findet sich auf den Homepages von 30 Kinobetreibern ein eigenes Streamingangebot.

Österreichs Kinobranche verbündet sich, um den heimischen Film im Streaming-Zeitalter zu unterstützen - und sich selbst einen neuen Finanzierungsweg zu öffnen: Unter dem Titel „ Kino VOD Club Austria“ findet sich seit dem heutigen Dienstag auf den Homepages von 30 Kinobetreibern ein eigenes Streamingangebot. Dabei stehen derzeit 150 österreichische Kinofilme kostenpflichtig zur Verfügung.

Die Kinos können das Tool kostenlos in ihren Internetauftritt einbinden. Dort stehen die Filme nach Ablauf der Sperrfrist von einem halben Jahr nach Kinostart zur Verfügung und können für den Einzelpreis von 4,90 Euro für 48 Stunden gestreamt werden. Die Einnahmen werden zwischen Kinos, Rechteinhabern und der Plattform selbst gedrittelt. Derzeit nehmen 30 Programmkinos aus acht Bundesländern (mit Ausnahme Tirols) teil. Grundsätzlich schließe man aber auch keine Multiplexbetreiber aus, unterstrich bei der Präsentation am Dienstag Mitinitiator Alexander Syllaba: „Was kommt, kommt.“

Mehr - keine Konkurrenz

Einen eigenen Internetauftritt hat der VOD Club nicht, sondern wird immer direkt im eigenen Branding von den Kinos eingebunden. „Wir müssen nicht viel Aufwand und Werbung investieren“, umriss Syllaba den Vorteil. Dass man sich mit dem neuen Angebot als direkter Wettbewerber zur Flimmit-Plattform positioniere, stellte Clemens Kopetzky als Co-Organisator in Abrede: „Es geht um ein Mehr - keine Konkurrenz.“

Auch von Filmstar Josef Hader gab es am Dienstag Rückendeckung für das Projekt: „Die Kinobetreiber führen ein Rückzugsgefecht - und jede Möglichkeit, die sie nutzen können, hilft ihnen, das Kino als magischen Ort zu erhalten.“ Eine dieser Kinobetreiberinnen ist Renate Wurm von Das Kino aus Salzburg, die von Beginn an Teil des Vorhabens ist: „Ab und zu dürfen unsere Zuschauer fremdgehen - aber dann in unserem eigenen Tool.“ Und auch Barbara Pichler, einstmals Diagonale-Chefin und derzeit Geschäftsführerin bei der Produktionsfirma KGP, lobte das Vorhaben: „Die Kinos sind unsere zentralen Partner.“ Deshalb seien neue Finanzierungsmodelle wichtig, um deren langfristiges Überleben zu sichern.

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