Nine Inch Nails kommen nach Wien

Für den Soundtrack hingegen war Nine Inch Nails-Mastermind Trent Reznor verantwortlich.
Trent Reznor kommt mit seinen Nails am 9. Juni nach Wien.

Nine Inch Nails (NIN), Vorreiter des Industrial-Sounds, kommen 2014 nach Wien. Die Band um Trent Reznor gastiert am 9. Juni in der Stadthalle, gab der Veranstalter (Skalar) am Donnerstag bekannt.

Als Support fungiert die experimentelle Darkwave-, Noise- und Synth-Pop-Gruppe Cold Cave. Reznor hat nach längerer Pause NIN in diesem Herbst mit dem Album "Hesitation Marks" (Universal) wiederbelebt. Tickets sind ab 29. November, 9.00 Uhr, erhältlich. Der Fan-Presale startet am Montag, 17.00 Uhr, auf tour.nin.com.

Ein Konzert im kleineren Rahmen steigt am 15. Februar im Flex. Maximo Park schauen da wieder einmal in der Bundeshauptstadt vorbei.

Es war eine der raren Stadionshows, die die Nine Inch Nails auf ihrer Europatour am Mittwochabend in Mailand gegeben haben. Vor ausverkaufter Halle startet das Konzert beinahe unscheinbar. Bei voller Beleuchtung wird ein kleiner Synthesizer auf die Bühne geschoben. Es folgt Trent Reznor, der sich darüberbeugt und „Copy Of A“ vom neuen Album "Hesitation Marks" anstimmt. Erst nach und nach gesellt sich die vierköpfige Band dazu.

Zwei Songs nimmt sich Reznor Zeit, bis das Licht abgedreht wird und die Töne härter werden. Was dann folgt, ist eine leidenschaftliche, kompromisslose Show. Schweiß, Schmerz und Euphorie – auf und vor der Bühne. Die Band schickt brachiale Klanggewitter in die Halle, lässt nur hin und wieder mit sanfteren Songs wie „The Frail“ Zeit zum Durchatmen. Reznor versprach bei seiner Comeback-Meldung das „ultimative Nine Inch Nails-Erlebnis“. Und das ist es auch, mit alten Stärken und neuen Tugenden.

Hightech-Show

Zersplittertes Equipment und blinde Zerstörungswut ist einer durchkomponierten Hightech-Show mit beweglichen Displays und starken Lichteffekten gewichen.
Ein audiovisuelles Gesamterlebnis.

Reznor selbst scheint nahbarer geworden zu sein, sucht die Nähe zu seinen Fans, redet mit ihnen und verheißt eine besondere Setlist. Diese ist mit 25 Songs außergewöhnlich lang, bietet Platz für alte Klassiker wie „Closer“ und seltene Live-Stücke wie das David Bowie-Cover „I“m Afraid of Americans“ oder „What If We Could?“ vom „The Girl with the Dragon Tattoo“-Soundtrack. Das Publikum dankt es Reznor lautstark, hängt an seinen Lippen und singt jedes Wort mit. Nach fast zwei Stunden verabschiedet Reznor seine Fans mit dem selbstzerstörerischen wie fragilen „Hurt“ in die sternenklare Mailänder Nacht und man spürt: Die Nails tun noch immer weh – auf die schönste Art.

KURIER-Wertung: ***** von *****

Setlist der Mailand-Show

Copy of A
Sanctified
Came Back Haunted
1,000,000
March of the Pigs
Piggy
The Frail
The Wretched
Terrible Lie
I’m Afraid of Americans
Closer
Gave Up
Help Me I Am in Hell
Me, I’m Not
Find My Way
The Warning
What If We Could?
The Way Out Is Through
Wish
Survivalism
The Good Soldier
Only
The Hand That Feeds
Head Like a Hole
Hurt

Erstveröffentlichung: 29.8.2013

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