Revolutionär in Wort, Bild und Ton

Immer für ein Bonmot gut: Harnoncourt ist ein genialer Musiker, aber auch ein pointierter Erzähler
Der Stardirigent wird am Samstag 85 Jahre alt und auf vielen Sendern ausführlich gewürdigt.

Wie feiert ein Dirigent seinen Geburtstag? Selbstverständlich auf dem Podium und mit Musik. Zwei Mal leitet Nikolaus Harnoncourt an diesem Wochenende den Concentus Musicus Wien im Musikverein, denn ein Leben ohne Musik war und ist für den Originalklangpionier undenkbar.

Kein Friseur

Revolutionär in Wort, Bild und Ton
"Nikolaus Harnoncourt - Die Musik meines Lebens", Nikolaus Harnoncourt stellt für die Filmdokumentation zu seinem 85. Geburtstag eine Werkauswahl der für ihn bedeutendsten Musik seines Lebens zusammen. Von der Kindheit bis zur Gegenwart reicht diese musikalische Biografie, die anhand von Konzertausschnitten, Probenarbeiten und persönlichen Kommentaren des weltweit geschätzten Dirigenten einen Bogen über sein Leben und gleichzeitig über die Musikgeschichte spannt. Regie: Günther Schilhan.Im Bild: Kameraassistent Albrecht Klinger, Regisseur Günter Schilhan und Kameramann Erhard Seidl mit Nikolaus Harnoncourt bei Dreharbeiten . SENDUNG: ORF2 - SO - 07.12.2014 - 09:05 UHR. - Veroeffentlichung fuer Pressezwecke honorarfrei ausschliesslich im Zusammenhang mit oben genannter Sendung oder Veranstaltung des ORF bei Urhebernennung. Foto: ORF/Werner Kmetitsch. Anderweitige Verwendung honorarpflichtig und nur nach schriftlicher Genehmigung der ORF-Fotoredaktion. Copyright: ORF, Wuerzburggasse 30, A-1136 Wien, Tel. +43-(0)1-87878-13606
Welche Musik aber den auch streitbaren ("Ein Maestro ist nur ein italienischer Friseur.") Dirigenten geprägt hat, welche Ereignisse sein Leben nachhaltig beeinflusst haben, das zeigt eine neue Doku von ROMY-Preisträger Günter Schilhan. "Nikolaus Harnoncourt – Die Musik meines Lebens" ist ein sehr persönliches, etwa 45-minütiges Porträt über den Künstler, das Teil eines großen Themen-Schwerpunkts ist.

Berlin, Graz, Wien, die Begegnung mit seiner Frau Alice, der Weg ins Orchester der Symphoniker als Cellist, der dortige Ausstieg, die Gründung des Concentus, die ersten Erfolge, die Anfeindungen, der Kampf mit Obrigkeiten, die Dirigate, die Hymnen, die Legendenbildung – all das hat Schilhan mit Harnoncourt erörtert und in schöne, teils unbekannte Bilder gekleidet; launige Aussagen des Dirigenten inklusive.

Erstmals zu sehen ist die Doku heute, Samstag, um 21.20 Uhr in 3sat, auf ORF 2 folgt der Film am Sonntag um 9.05 Uhr, ORF III übernimmt dann am 7. Dezember zur Prime-Time um 20.15 Uhr. Wobei ORF III den gesamten Sonntag ausschließlich Nikolaus Harnoncourt widmet. Im Rahmen von "Erlebnis Bühne spezial" geht es ab 9.30 Uhr los; neben einer Doku über die Proben zum Mozart-Da-Ponte-Zyklus 2013 im Theater an der Wien sind mit "Così fan tutte", "Ritter Blaubart", "L’ Orfeo", "Nozze di Figaro" und "Idomeneo" gleich fünf Opernaufzeichnungen zu sehen.

Ein Pionier

ORF II wiederum zeigt am Sonntag noch die Dokus "Mission Mozart" (9. 55 Uhr) und "Nikolaus Harnoncourt – Weltstar mit steirischer Note" (18.25 Uhr); Radio Ö 1 startet bereits am Samstag einen Schwerpunkt, der unregelmäßig bis zum 10. Jänner 2015 fortgesetzt wird. Und im Residenz-Verlag ist zuletzt ein neues Buch erschienen: "Nikolaus Harnoncourt . . . es ging immer um Musik".

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