Neuer Blick auf die Heimat am Balkan

Jasmin Brutus besuchte illegale Kohleminen in Bosnien und Herzegowina.
15 Fotografen, 15 Themen, eine Heimat. Zu sehen in der Galerie Anzenberger.

Es ist die Seite des Jugoslawien-Krieges, die man bei uns nach wie vor selten hört. Als Serbe in Kosovo-Albanien musste Jetmir Idrizi 1999 aus Pristina fliehen. 15 Jahre alt war er damals. Im Rahmen des Projekts "See New Perspectives" ist Idrizi nun in seine alte Heimat zurückgekehrt. Das Ergebnis hat er "Back for Good" genannt, eine Serie in Schwarzweiß - verschwommen-verträumte Bilder aus dem Alltag heimgekehrter Flüchtlinge neben gestochen scharfen Aufnahmen verlassener Häuser, denen die Spuren des Krieges noch immer anzusehen sind.

Die Serie von Jetmir Idrizis ist vielleicht die plakativste, die aktuell in der Galerie Anzenberger zu sehen ist. Das Bild des vom Krieg gebeutelten Balkan, es ist noch immer fest in den Köpfen der Österreicher verankert. Insgesamt 15 Fotografen zeigen in "See New Perspectives" aber auch andere Seiten der Länder Südosteuropas. Die Heavy-Metal-Szene in Kroatien, Kosovo, Albanien und Mazedonien zum Beispiel. Oder illegale Kohleminen in Bosnien und Herzegowina. Es sind ungewohnte Einblicke, wenn Jasmin Brutus in seiner eindrücklichen Serie nicht die Probleme dieser lebensgefährlichen Minen zeigt, sondern vor allem die Chancen, die sie für die Menschen der Region um Zenica bieten, betont.

Bilder der Ausstellung

Neuer Blick auf die Heimat am Balkan

SEE New Perspectives
Neuer Blick auf die Heimat am Balkan

SEE New Perspectives
Neuer Blick auf die Heimat am Balkan

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SEE New Perspectives

Vertraute Fremde

Der Titel der Ausstellung bezieht sich aber vor allem auf die Fotografen selbst. In Rahmen des Projekts "See New Perspectives", das bereits 2010 von World Press Photo und der Robert Bosch Stiftung initiiert wurde, wurden nach einer unter anderem von Regina Anzenberger geleiteten Meisterklasse 15 Fotografen aus der Region in die Länder Südosteuropas entsandt, um dort außerhalb ihres Heimatlandes eine Fotoreportage zu einem individuellen Thema zu machen. Eine gelungene Aufgabenstellung: Wenn etwa Petrut Calinescu die protzigen Häuser rumänischer Auswanderer zeigt, die es im Ausland zu Geld gebracht haben, dann sind das ebenso überraschende wie überraschte Blicke auf die Region, die doch nicht die eigene Heimat ist.

Nach den Stationen Berlin, Zagreb, Belgrad und Sarajewo ist "See New Perspectives" nun in der Galerie Anzenberger zu sehen. Zur Vertiefung sind unter großen Fotoprints mit persönlichen Statements der Fotografen auch Kataloge mit allen Bildern der jeweiligen Serie aufgelegt. Die neuen Einblicke in die Staaten Südosteuropas sind noch bis zum 1. Juni in der Anzenberger Galerie in der Ankerbrotfabrik zu sehen sind.

INFO: "See New Perspectives" - Anzenberger Galerie,
Absberggasse 27, 1100 Wien. Mittwoch bis Sonntag, 12.00 Uhr bis 18.00 Uhr, noch bis zum 1. Juni.

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