"Neo Rauch - Gefährten und Begleiter": Blick zur Mutter, wenn der "Strom der Ideen gebricht"

Der Maler Neo Rauch in seinem Atelier
Doku über den Maler-Star der "Leipziger Schule".

Wenn Neo Rauch einmal nicht weiß , was er malen soll, sagt er nicht: „Mir fällt nix ein“, er sagt: „Es gebricht mir am Ideenstrom“. Die Ausdrucksweise passt zu den Charakteren seiner Gemälde, die oft irgendwo im 18. oder 19. Jahrhundert gefangen scheinen, dort aber auf absurde Art mit Versatzstücken der modernen Welt konfrontiert werden.

Dass der Maler, der im Hype um die „Neue Leipziger Schule“ in den 2000er Jahren zu Weltruhm gelangte, als verschlossen und medienscheu gilt, passt ebenso zum romantischen Künstlerimage. Nicola Graef konnte Rauch aber zur Kooperation bewegen: Ihre Doku zeigt den Künstler bei der Arbeit, bei der Organisation und bei der Eröffnung von Ausstellungen. Der Film folgt Rauchs Bildern dazu bis in die Gemächer von Sammlern, die die Werke – teils zu Millionenpreisen – erstanden haben.

Als Einblick ins Künstlerleben funktioniert das hinreichend, im abendfüllenden Format fehlt es dem Film aber an Dynamik und Tiefgang.

Rauch selbst ist trotz seines außergewöhnlich guten Aussehens kein Filmstar, und seine versonnenen, knappen Statements sind nicht dazu angetan, den Zuseher in sein Werk zu ziehen oder dieses zu erleuchten: Über den Ursprung seiner Motive und seiner Bildkompositionen bleibt der Künstler – und der Film – stumm. So obliegt es Sammlern und Museumsbesuchern, über die Bilder zu sprechen, und sie bieten oft erstaunlich banale Deutungen für die Werke an. Ein einziges Mal lässt Rauch den frühen Verlust seiner Eltern als Triebkraft seines Schaffens erkennen. Wenn es ihm „am Ideenstrom gebricht“, sagt er, so schaue er oft zum Bild seiner Mutter auf. Es hängt hoch an der Atelierwand – Mutti sieht alles.

Wenn Neo Rauch einmal nicht weiß , was er malen soll, sagt er nicht: „Mir fällt nix ein“, er sagt: „Es gebricht mir am Ideenstrom“. Die Ausdrucksweise passt zu den Charakteren seiner Gemälde, die oft irgendwo im 18. oder 19. Jahrhundert gefangen scheinen, dort aber auf absurde Art mit Versatzstücken der modernen Welt konfrontiert werden. Dass der Maler, der im Hype um die „Neue Leipziger Schule“ in den 2000er Jahren zu Weltruhm gelangte, als verschlossen und medienscheu gilt, passt ebenso zum romantischen Künstlerimage. Nicola Graef konnte Rauch aber zur Kooperation bewegen: Ihre Doku zeigt den Künstler bei der Arbeit, bei der Organisation und bei der Eröffnung von Ausstellungen. Der Film folgt Rauchs Bildern dazu bis in die Gemächer von Sammlern, die die Werke – teils zu Millionenpreisen – erstanden haben. Als Einblick ins Künstlerleben funktioniert das hinreichend, im abendfüllenden Format fehlt es dem Film aber an Dynamik und Tiefgang. Rauch selbst ist trotz seines außergewöhnlich guten Aussehens kein Filmstar, und seine versonnenen, knappen Statements sind nicht dazu angetan, den Zuseher in sein Werk zu ziehen oder dieses zu erleuchten: Über den Ursprung seiner Motive und seiner Bildkompositionen bleibt der Künstler – und der Film – stumm. So obliegt es Sammlern und Museumsbesuchern, über die Bilder zu sprechen, und sie bieten oft erstaunlich banale Deutungen für die Werke an. Ein einziges Mal lässt Rauch den frühen Verlust seiner Eltern als Triebkraft seines Schaffens erkennen. Wenn es ihm „am Ideenstrom gebricht“, sagt er, so schaue er oft zum Bild seiner Mutter auf. Es hängt hoch an der Atelierwand – Mutti sieht alles.

INFO: D 2017. 129 Min. Von Nicola Graef. Mit Neo Rauch, Rosa Loy, Judy Lybke.

KURIER-Wertung:

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