Nachtkritik: Ein großes Kunstwerk von Kentridge

Die Neuproduktion von Bergs "Wozzeck“ wurde zum Erfolg.

Ein Meister hat sich jahrelang mit Georg Büchner und Alban Berg beschäftigt – das Ergebnis, das seit Dienstag im Haus für Mozart zu sehen ist, ist phänomenal. William Kentridge, der südafrikanische Künstler, stellt als Opernregisseur ein großes Kunstwerk auf die Bühne, ein völlig eigenständiges, aber dennoch stets nahe an der Vorlage bleibendes. Mit Zeichnungen, animierten Filmen, mit Bildern der Zerstörung erzählt er vom Grauen des Ersten Weltkrieges und den vielen Opfern.

Vladimir Jurowski dirigiert die Wiener Philharmoniker präzise, höchst solide, dramaturgisch plausibel. Matthias Goerne ist ein Wozzeck, der gesanglich ans Limit gehen muss, von Anfang an zerbrechlich wirkt. Asmir Grigorian hat als Marie große Ausstrahlung und nicht allzu große Stimme. Viel Zustimmung des Publikums.

Kommentare