Museum in Italien will Kunst verbrennen

Museum in Italien will Kunst verbrennen
Um auf die finanzielle Notlage des Privatmuseums hinzuweisen, will das Museum Kunst verbrennen.

Mit der spektakulären Verbrennung von Kunstobjekten will ein privates Museum für zeitgenössische Werke in Süditalien auf seine finanzielle Notlage aufmerksam machen. "Ohne Investitionen ist es besser, die Kunstwerke zu zerstören", begründet das CAM genannte Museum in Casoria bei Neapel seinen ungewöhnlichen Schritt. Dieser Akt der Verzweiflung folge auf vergebliche Hilferufe an nationale und europäische Stellen, erklärt das von Antonio Manfredi geleitete CAM (Casoria Contemporary Art) in einer Mitteilung vom Dienstag.

 "Die 1.000 internationalen Kunstwerke der zeitgenössischen Sammlung würden sowieso wegen der Gleichgültigkeit der Institutionen vor der Zerstörung stehen", erläuterte der CAM-Direktor. Jetzt sollten wöchentlich drei Kunstwerke zerstört werden, beginnend mit einem Bild der französischen Künstlerin Severine Bourguigon. Diese habe ihre Zustimmung erklärt. Das Museum listet für die Verbrennung ein Dutzend Kunstwerke internationaler Künstler auf. Alle Künstler seien während der Aktion anwesend oder via Internet dabei.

Um politisch-kulturelles Asyl angesucht

Das CAM-Museum hatte sich im vergangenen Jahr in einer ersten ungewöhnlichen Aktion auch an die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandt, um zu verhindern, "dass ein bedeutendes kulturelles Erbe verloren geht". Er bitte um politisch-kulturelles Asyl für seine Sammlung in der Bundesrepublik, schrieb Direktor Manfredi.

Nach der damaligen Darstellung des Direktors hatte das 2005 gegründete Museum zwei Jahre der Drohungen und des Vandalismus hinter sich. Er führte diese feindseligen Akte auf Ausstellungen des Museums zur Mafia, zur Immigration, der Zensur und der Pädophilie zurück. Das nicht subventionierte Museum ist nach den Angaben auf einer Fläche von etwa 3.000 Quadratmetern in einer ehemaligen Schule entstanden. Rund 1.000 Kunstwerke seien dort zu sehen gewesen. Diese stammten von Künstlern aus mehr als 60 Nationen.

Kommentare