Mit Liebe und Respekt für Sinatra

Robbie Williams bietet live nicht nur Swing-Cover, sondern auch seine Pop-Hits in Swing-Arrangements
Robbie Williams kommt heute mit seiner "Swings Both Ways"-Show in die Wiener Stadthalle.

Eigentlich ist das "Compton Bassett House"-Anwesen in den englischen Grafschaft Wiltshire – eingebettet in Wiesen, Hügel und Felder – ein Ort der Beschaulichkeit. Man hört die Vögel zwitschern und die Blätter rauschen. Sonst nur Stille.

Bis Anfang April hielt diese Idylle. Ab da aber mischten sich häufig andere Klänge unter die Gesänge der Natur. Ein Orchester swingte sich durch "Puttin’ On The Ritz" und "Minnie The Moocher", eine weltbekannte Stimme schmetterte "Dream A Little Dream Of Me".

"Compton Bassett House" gehört Robbie Williams. Und der mag keine engen, klinisch sauberen Tonstudios, die kilometerweit von seiner Frau Ayda und seiner eineinhalbjährigen Tochter Teddy entfernt sind. Deshalb baute Williams sich eine Scheune in den 10 Hektar großen "Garten" (mit Tennisplatz und Helikopter-Hangar) und probte dort die "Swings Both Ways Live"-Show ein.

Die zeigt Williams am Montag und am Dienstag in der Wiener Stadthalle. Jeweils 15.000 Fans werden dem Briten dabei zujubeln und mit ihm die Rückkehr zum Swing feiern.

Robbie Williams im Porträt

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Robbie Williams Swing Show - One Night at the Pall
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Robbie Williams
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© Ilpo Musto/REX FEATURES/CONTRAST - REX 517615 …
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Robbie Williams - We are not alone
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British singer Robbie Williams accepts his award f
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British singer Robbie Williams performs at the MTV
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British singer Williams performs onstage during co
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British singer Robbie Williams arrives on the red

Vierfach Platin

Schon 2001 trat der Pop-Star für eine DVD-Aufzeichnung das erste Mal mit einem Swing-Orchester auf. Gleichzeitig veröffentlichte er das Album "Swing When You’re Winning", das mit Verkäufen von über zehn Millionen seine erfolgreichste Platte wurde. Ende 2013 folgte das Album "Swings Both Ways", für das Williams in Wien mit Vierfach-Platin für 60.000 verkaufte Einheiten geehrt wird.

Trotz dieser Erfolge ist die "Swings Both Ways"-Tour die erste, bei der Williams ein Programm auf den Spuren seines Idols Frank Sinatra um die Welt trägt. Aber eigentlich, sagt er, sei das nur eine Frage der Zeit gewesen. Denn Swing war die erste Liebe des 40-Jährigen.

"Als ich jung war, haben die TV-Stationen in England immer wieder all die klassischen Sinatra-Musical-Filme wiederholt", erzählt er. "Die meisten Kinder langweilte das. Mich nicht. Ich war vereinnahmt von der Magie, dem Glamour und dem handwerklichen Können der Musiker dieser Zeit. Deshalb will ich, dass die ,Swings Both Ways‘-Show meinem Publikum genau das selbe Gefühl gibt, das ich damals hatte."

Erschreckend

Auch wenn Williams verspricht, alles zu tun, "dass jeder einzelne im Publikum hervorragend unterhalten wird", hat er als Sänger doch Respekt vor der Aufgabe.

"Im Studio kann ich an der Aufnahme meiner Stimme rumbasteln, bis es eine passable Version davon gibt", sagt er. "Und bei den Pop-Shows kommen die Leute, um zu saufen, mitzugrölen, zu schreien, Wellen zu bauen und die Atmosphäre zu genießen. Aber bei der Swing-Show wollen sie zuhören. Das ist schon erschreckend."

Williams sagt selbst: "Ich bin nicht der Welt bester Sänger". Aber er ist ein brillanter Entertainer und machte beim Probelauf der "Swings Both Ways"-Konzerte im November im Londoner Palladium gelegentliche stimmliche Unsicherheiten mit selbstironischen Moderationen, seinem spitzbübischen Charme und einer mitreißenden Mischung aus Show, Swing und Tanz wett.

Neben Cover-Versionen von Swing-Klassikern bietet die Show auch fast alle seine Hits in Swing-Arrangements, aber auch Williams’ Songs im Rat-Pack-Stil. Wie immer ironisch und leicht provokant singt er dabei Zeilen wie "fröhliche Leute haben keinen Sex", drückt so der Musik der Generation seines Vaters den unverwechselbaren Robbie-Stempel auf.

Geschrieben hat Williams die neuen Swing-Songs mit Guy Chambers, mit dem auch "Angels" entstand.

Wunderbarer Daddy

Zwischendurch hatten sich die beiden verkracht. Aber als sie sich 2013 wieder trafen, waren sie schnell wieder das kreative Team von damals. "18,5 Minuten lang war es eigenartig", sagt Williams. "Dann haben wir ,Go Gentle‘ geschrieben." Diesen Song hat Williams Teddy gewidmet. Doch die weiß sichtlich nicht, was sie damit anfangen soll: "Vor ein paar Monaten bin ich mit ihr durch den Garten gegangen, habe ,Go Gentle‘ gesungen – und sie hat mich angespieben! Ich hatte keine Ahnung, ob das Babysprache für ,Daddy, du bist wunderbar‘ ist, oder doch ,Da kommt mir das Kotzen‘ heißen sollte."

Etwaige Restkarten für die Shows am 28. und 29. April gibt es unter: 01/79 999 79. Kein Vorprogramm, Robbie Williams beginnt pünktlich um 20.00 Uhr.

Ischgl

Am 3. Mai um 13.00 Uhr zeigt Williams die Swing-Show auch auf der Idalp in Ischgl. Karten gibt es aber nur für Inhaber einer Gästekarte der Region.

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