Michael Heltau: Meister ohne Grenzen

Der Burg-Doyen stellte ein Buch vor, das ihn porträtiert – in Bildern und Weisheiten. Er möge eigentlich keine Schauspielerbiografien, sagte Nikolaus Bachler, der Intendant der Bayerischen Staatsoper, im Theater an der Wien, wo er Michael Heltau anlässlich der Präsentation des Buches "Auf d’Nacht, Herr Direktor" (styria premium) auf der Bühne befragte. Aber dieses sei anders.

Ein Bildband mit fabelhaften Fotos, die den Weg des Schauspielers zum Chansonnier, des Grenzgängers zwischen U und E, des jungen Schülers, der von Ingolstadt nach Wien kam, zum Meister nachzeichnen. Und mit klugen Sätzen, die Heltau gesammelt hat und die ihn inspirierten. Zum Beispiel von Paula Wessely, die zu ihm sagte: "Michel, klaner geb mer’s net." Oder von Coco Chanel: "Mode ist vergänglich, Stil niemals."

Es sind Ausschnitte aus alten Interviews zu finden. Betrachtungen über Jacques Brel. Auszüge aus Briefen. Und freilich Lebenserfahrungen von Heltau selbst. Etwa: "Was sich Menschen gegenseitig vorspielen, übertrifft alles, was man auf der Bühne machen kann."
Wie jung im Kopf und weise Michael Heltau, der kommendes Jahr 80 wird, ist – hier wird es erahnbar.