#MeToo: Netrebko bezweifelt Missbrauch in Klassikwelt

Anna Netrebko.
Sängerin hält Übergriffs-Vorwürfe für falsch: "Wenn Sie es nicht wollen, wird Sie niemals jemand zu etwas zwingen."

Anna Netrebko, die bedeutendste Sopranistin unserer Zeit, hält die Übergriffsvorwürfe in der Klassikwelt für falsch - und hält das auch in deutlichen Worten fest. In einem Interview mit ClassicFM sagte Netrebko: "Wir haben diesen Sex-Bullshit nicht. Es tut mir leid, und ich denke, das ist totaler Blödsinn", sagte Netrebko, die im letzten Satz am Schluss ein deutlicheres englisches Wort verwendete. "Wenn Sie es nicht wollen, wird Sie niemals jemand zu etwas zwingen, niemals. Wenn Sie es gemacht haben, heißt es, dass Sie es erlaubt haben."

 

 

Es sei "in unserer Profession absolut nicht möglich", betonte Netrebo, denn "wenn Sie kein Talent haben, wird Ihnen niemand helfen." Netrebkos Mann, Yusif Eyvazov, ergänzte: "Selbst wenn Sie der Mann von Maria Callas sind, kann Ihnen niemand helfen. Die großen Dirigenten, mit denen wir das Glück haben zu arbeiten - die akzeptieren absolut keinen Kompromiss."

 

Auf Twitter hat Netrebko dann klargestellt, dass sexuelle Übergriffe in der Opernwelt "wie in jeder Industrie existieren", obwohl sie selbst keine erlebt habe. Kein Opfer von Übergriffen sei selbst schuld, betonte Netrebko. Sie habe so vehement auf die Frage reagiert, weil sie die Gefahr sehe, dass Menschen "ihren Ruf und ihr Einkommen verlieren", die "nur von der öffentlichen Meinung verurteilt" seien.

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