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Mehr Premieren, mehr Risiko an der Staatsoper

APA11971028-2 - 19032013 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT KI - Der Direktor der Wiener Staatsoper, Dominique Meyer, während einer PK mit dem Titel "Spielzeit 2013/2014" am Dienstag, 19. März 2013, in Wien. In der kommenden Spielzeit wartet die Wiener Staatsoper mit sechs Premieren auf. APA-FOTO: HANS PUNZ
Die Wiener Staatsoper zeigt in der Saison 2013/14 sieben Premieren, darunter eine neue "Zauberflöte" und Wagners "Lohengrin".

Es ist eine Freude, in dieser Stadt arbeiten zu dürfen“, sagte Dominique Meyer am Mittwoch bei der Präsentation seiner vierten Spielzeit als Direktor der Wiener Staatsoper. Diese Freude hat mehrere Gründe.

Das große Publikumsinteresse Die Sitzplatzauslastung betrug in der laufenden Saison bis zum Stichtag 17. März 99,21 Prozent. Bei Opernaufführungen sind es 99,27 Prozent, beim Ballett 98,96. Das ist noch einmal eine Steigerung zum Vergleichszeitraum des Vorjahres (Gesamt: 98,16 %). Die absoluten Einnahmen machen bis zu diesem Datum 20,7 Millionen aus, zuletzt waren es 19,7 Millionen.

Die generelle Qualitätssteigerung beim Ballett „Als ich nach Wien gekommen bin, hat man mir immer gesagt: Wien ist keine Ballettstadt. Aber das stimmt nicht“, betonte Meyer. Das Ballett werde unter der Leitung von Manuel Legris wieder international wahrgenommen, im Juli gebe es ein großes Gastspiel in Paris, definitiv eine Ballettstadt.

Starparade

Die künstlerischen Möglichkeiten In der neuen Spielzeit, die am 3. 9. mit „La Traviata“ beginnt, gibt es mehr Stars im Haus am Ring als zuletzt, von Anna Netrebko (sie singt die Marguerite in Gounods „Faust“) bis Elina Garanča (Oktavian im „Rosenkavalier“), von Renée Fleming (Marschallin) bis Angela Gheorghiu (Adriana Lecouvreur), von Jonas Kaufmann (gleich mehrfach zu hören) bis Thomas Hampson (Simon Boccanegra), von Piotr Beczala (Hoffmann, Faust) bis Rolando Villazón (Don Ottavio und Lenski).

Insgesamt gibt es 2013/’14 sieben Premieren (zuletzt fünf), darunter die Uraufführung der Kinderoper „Das Städtchen Drumherum“ von Elisabeth Naske (nach Mira Lobe). Eine Barockoper mit einem Originalklangensemble findet kommende Saison nicht statt.

Mehr Premieren, mehr Risiko an der Staatsoper
APA11971020-2 - 19032013 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT KI - ( v.l.) Der Direktor der Wiener Staatsoper, Dominique Meyer, Ballettdirektor Manuel Legris und Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst während einer PK mit dem Titel "Spielzeit 2013/2014" am Dienstag, 19. März 2013, in Wien. In der kommenden Spielzeit wartet die Wiener Staatsoper mit sechs Premieren auf. APA-FOTO: HANS PUNZ
Neu produziert werden Puccinis „„La Fanciulla del West“, MozartsZauberflöte“, Dvoráks „Rusalka“, Cileas „Adriana Lecouvreur“ (überhaupt zum ersten Mal an der Staatsoper), WagnersLohengrin“, Janáčeks „Das schlaue Füchslein“ sowie die genannte Kinderoper.

Eine neue „Zauberflöte“ ist immer auch ein mutiges Projekt. Regie führt das Duo Moshe Leiser und Patrice Caurier, das zuletzt mit Cecilia Bartoli in Salzburg bzw. im Theater an der Wien großen Erfolg hatte. Auch die Wahl des Regisseurs für „Lohengrin“ (Andreas Homoki) ist mutig. Hingegen dürfte Meyer bei der Rückkehr von Otto Schenk (für das „Schlaue Füchslein“) auf Nummer sicher gehen wollen.

Uraufführungen

Stichwort Risiko: Für die folgenden Saisonen sind auch einige Uraufführungen geplant. Ein Kompositionsauftrag erging an Krzysztof Penderecki: Er schreibt eine „Phaedra“-Oper für Wien. Die nächste Oper von Jörg Widmann wird die Staatsoper (nach dem Rückzug der Salzburger Festspiele) nun mit einem neuen Kooperationspartner realisieren und in der Spielzeit 2017/’18 unter der Leitung von Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst herausbringen. Zwei österreichische Komponistinnen arbeiten ebenfalls an Werken für die Staatsoper.

Bereits 2014/’15 wird „The Tempest“ von Thomas Adès“, herausgekommen in Covent Garden, an der Staatsoper unter der Leitung des Komponisten zu hören sein.

Mehr Premieren, mehr Risiko an der Staatsoper
APA11971098-2 - 19032013 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT KI - Der Direktor der Wiener Staatsoper, Dominique Meyer, während einer PK mit dem Titel "Spielzeit 2013/2014" am Dienstag, 19. März 2013, in Wien. In der kommenden Spielzeit wartet die Wiener Staatsoper mit sechs Premieren auf. APA-FOTO: HANS PUNZ
Erfreulich ist auch, dass der „Ring“, den Christian Thielemann an der Staatsoper dirigiert hat, noch vor dem Sommer als CD-Box (bei DG) erscheinen wird. Es ist der erste vollständige „Ring“ aus diesem Haus. Neu ist seit gestern auch die Webseite der Staatsoper. Und ab Herbst wird es die Libretti auch auf japanisch zum Mitlesen geben. Dann soll auch ein großes Projekt mit Samsung präsentiert werden: Staatsopern-Aufführungen live im Internet und später zum Downloaden.

Zu den jüngsten Debatten über die Finanzschwierigkeiten der Bundestheater sagte Meyer: „Wir haben unterm Strich jedes Jahr 15 Millionen Euro weniger zur Verfügung als bei der Ausgliederung der Staatsoper. Wenn man will, dass es mit diesen Institutionen so weitergeht, muss man etwas tun.“

Neu am Ring: Von Puccini bis Wagner und Janáček

Die erste Premiere am 5. Oktober gilt Puccinis La Fanciulla del West. Inszenierung: Marco Arturo Marelli. Dirigent: Franz Welser-Möst. Mit u. a.: Nina Stemme, Jonas Kaufmann, Tomasz Konieczny. Es folgt am 17. November Mozarts Die Zauberflöte. Regie: Moshe Leiser und Patrice Caurier. Dirigent: Christoph Eschenbach. Mit u. a.: Brindley Sherratt, Benjamin Bruns, Olga Pudova, Anita Hartig, Markus Werba.

Ab 26. Jänner 2014 gibt es Janáčeks Rusalka. Inszenierung: Sven-Eric Bechtolf. Dirigent ist Jiri Belohlávek. Mit u. a.: Krassimira Stoyanova, Michael Schade, Günther Groissböck. Am 16. Februar kommt Cileas Adriana Lecouvreur. Regie: David McVicar. Dirigent: Evelino Pidò. Es singen u. a.: Angela Gheorghiu, Massimo Giordano und Roberto Frontali.

Wagners Lohengrin ist ab 12. April zu sehen. Inszenierung: Andreas Homoki. Dirigent: Bertrand de Billy. Es singen u.a.: Klaus Florian Vogt, Camilla Nylund, Wolfgang Koch, Michaela Martens. Zum Finale kommt am 18. Juni Janáčeks Das schlaue Füchslein. Regie: Otto Schenk. Dirigent: Franz Welser-Möst. Es singen u.a.: Chen Reiss, Gerald Finley.

Für Kinder gibt es Elisabeth Naskes Das Städtchen Drumherum im Kinderopernzelt ab 26. Oktober. Inszenierung: Christiane Lutz. Dirigent: Vinzenz Praxmarer.

www.wiener-staatsoper.at

Wiener Staatsoper 2013/14: Die Premieren und Wiederaufnahmen

PREMIEREN
5. Oktober 2013: "La fanciulla del West" von Giacomo Puccini
Franz Welser-Möst (Dirigent); Marco Arturo Marelli (Regie)

17. November 2013: "Die Zauberflöte" Wolfgang Amadeus Mozart
Christoph Eschenbach; Patrice Caurier und Moshe Leiser

26. Jänner 2014: "Rusalka" von Antonin Dvorak
Jiri Belohlavek; Sven-Eric Bechtolf

16. Februar 2014: "Adriana Lecouvreur" von Francesco Cilea
Evelino Pido; David McVicar

12. April 2014: "Lohengrin" von Richard Wagner
Bertrand de Billy; Andreas Homoki

18. Juni 2014: "Das schlaue Füchslein" von Leos Janacek
Franz Welser-Möst; Otto Schenk


KINDEROPER
26. Oktober 2013: "Das Städtchen drumherum" von Elisabeth Naske
Vinzenz Praxmarer; Christiane Lutz


WIEDERAUFNAHMEN
25. Oktober 2013: "Anna Bolena" von Gaetano Donizetti
Evelino Pido; Eric Genovese

23. November 2013: "Peter Grimes" von Benjamin Britten
Graeme Jenkins; Christine Mielitz

23. Mai 2014: "Les Contes d’Hoffmann" von Jacques Offenbach
Marko Letonja; Andrei Serban

BALLETTPREMIEREN

15. Dezember 2013: Ballett-Hommage mit Choreographien von William Forsythe, Natalia Horecna und Harald Lander

16. März 2014: Rudolf Nurejews Schwanensee

28. Juni 2014: Nurejew Gala 2014

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