Mehr als 5 Millionen Besucher in Bundesmuseen

Wie viele Penisse sieht man im Kunsthistorischen Museum?
KHM hielt 2016 die Spitzenstellung knapp vor dem Belvedere. Starke Zuwächse in MAK und ÖNB.

Nach kontinuierlichen Steigerungen in den vergangenen Jahren überschritten die Bundesmuseen und die musealen Bereiche der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) im Jahr 2016 erstmals die Marke von fünf Millionen Besuchern. Insgesamt 5,269.383 Besucher wurden gezählt, was einer Steigerung von sechs Prozent im Vergleich zum Jahr 2015 (4,970.449) entspricht. Um acht Prozent stiegen die Besuche von Kindern und Jugendlichen, deren Anteil an den Gesamtbesucherzahlen rund 22 Prozent beträgt. Somit kamen im Vorjahr 1,143.228 Menschen unter 19 Jahren in die Bundesmuseen (2015: 1,054.431). Im Jahr 2009, dem Jahr vor der Einführung des freien Eintritts für Kinder und Jugendliche, hatten 742.785 Kinder und Jugendliche die Bundesmuseen besucht.

Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) zeigt sich angesichts dieser Zahlen „glücklich und stolz“. „Das vielfältige Programm unserer Museen kann sich in der internationalen Kulturlandschaft behaupten.“ Die Steigerung im Bereich der jungen Besucher sei ein „deutliches Signal“.

Quoten-Kaiser in der ÖNB

Mehr als 5 Millionen Besucher in Bundesmuseen
"Der Name ist nicht ganz unbekannt." - Ulrich Habsburg erklärt derweil, wieso er keine so schlechte Wahl als Bundespräsident wäre.
Das stärkste Besucherplus verzeichnete die ÖNB mit plus 23 Prozent. In die Ausstellungen strömten 2016 355.880 Personen (2015: 288.775), davon 44.770 unter 19-Jährige. Die starke Steigerung führt man in der ÖNB auf die erfolgreiche Schau „Der ewige Kaiser“ im Prunksaal zurück, die auch das Besucherplus bei Kindern und Jugendlichen mitverantwortet. Einen leichten Rückgang (minus 1 Prozent) verzeichneten hingegen die Lesesäle der ÖNB, hier kamen 232.426. Deutlich weniger Andrang gab es im erst 2015 eröffneten Literaturmuseum, das in seinem ersten Jahr noch 18.405 Besucher anlockte und 2016 mit 15.362 Besuchern einen Rückgang von 16,5 Prozent einfuhr.

Über einen Zuwachs von zwölf Prozent freute man sich im MAK - Museum für angewandte Kunst, wo 2015 bereits ein Plus von 44 Prozent gegenüber dem Jahr davor verzeichnet wurde. 2016 kamen 179.937 Besucher ins Haus am Stubenring, davon 20.841 Kinder und Jugendliche (plus 27 Prozent). Als Grund wird hier das hohe Interesse an der Ausstellung „Stefan Sagmeister - The Happy Show“ angegeben.

Einen Anstieg von neun Prozent konnte die Albertina erzielen, die im vergangenen Jahr 707.082 Besucher anlockte, die damit erstmals mehr Besucher als das Naturhistorische Museum auswies. Auch das NHM steigerte sich jedoch um acht Prozent gegenüber 2015, auf 706.480 Besucher.

Besucherschwund im Winterpalais

Auf 1,329.489 Besucher kam das Belvedere, was einem Zuwachs von fünf Prozent entspricht. Während das Winterpalais zwölf Prozent einbüßte (von 98.205 im Jahr 2015 auf 86.272 Besucher im Jahr 2016), konnten die Zahlen im sonst schwächelnden 21er Haus mehr als verdoppelt werden: Hier kamen im Vorjahr 89.186 Besucher, 2015 waren es 41.461 Besucher gewesen. Das Obere Belvedere konnte seine Besucherzahlen um neun Prozent steigern (auf 805.199), das Untere Belvedere verlor nach starken Zuwächsen 2014 und 2015 zehn Prozent (2016: 348.832).

Mehr als 5 Millionen Besucher in Bundesmuseen
mumok Ausstellung "Wir Wegbereiter" honorarfrei zur Ausstellung
Bei den absoluten Zahlen rückte das Belvedere somit an den KHM-Verband heran, der sich jedoch erneut an der Spitze behaupten konnte: Mit 1,416.559 Besuchern steigerte man die Zahlen um 2 Prozent, ebenso im Technischen Museum Wien (TMW), wo man 365.633 Besucherinnen und Besucher auswies. Etwas weniger Besucher als 2015 lockte das mumok - Museum moderner Kunst an: Hier kamen 208.323 Besucher, um ein Prozent weniger als im Jahr davor, in dem man einen Besucherrekord verzeichnet hatte. Ein Minus von zwölf Prozent gab es im mumok bei den unter 19-Jährigen, hier kamen 32.046 (2015: 36.611). Rechnet man die jungen Besucher in beiden Jahren heraus, gab es im mumok ein Besucherplus: 2015 kamen 173.395 erwachsene Besucher, 2016 waren es 176.277, ein Plus von 1,66 Prozent.

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