Medienkunstpionier Robert Adrian verstorben

Robert Adrian X
Eine der Schlüsselfiguren der frühen Telekommunikationskunst

Robert Adrian, eine der Schlüsselfiguren der frühen Telekommunikationskunst, ist tot. Der gebürtige Kanadier, der seit 1972 in Wien lebte und hier u. a. die Website des Ö1-"Kunstradios" mitbegründete, starb Montagnacht im Alter von 80 Jahren, wie Ö1 der APA mitteilte. Am 1. November ist eine "In memoriam"-Sendung im "Kunstradio" geplant (23.03 Uhr, Ö 1).

Der am 22. Februar 1935 in Toronto geborene Robert Adrian (bzw. Robert Adrian X) übersiedelte 1972 nach Wien, wo er bald kleinere Ausstellungen hatte. 1976 wurde er in der Innsbrucker Taxisgalerie und danach in der Wiener Galerie nächst St. Stephan als Vertreter einer konzeptuell-analytischen Malerei vorgestellt.

Bereits Ende der 70er-Jahre untersuchte Adrian die Auswirkungen elektronischer Netzwerke auf Gesellschaft, Kultur und Kunst mit künstlerischen Mitteln. Der Zugang für jeden zu diesen Technologien stand dabei stets im Mittelpunkt.

Adrian hinterfragte auch die Systeme der Videoüberwachung früh. Mit seinen Werken war er bei der Biennale in Venedig (1980 und 1986) und zahlreichen anderen internationalen Ausstellungen vertreten. 1995 rief er gemeinsam mit Künstlern wie Martin Schitter, Gerfried Stocker und Horst Hörtner "Kunstradio On Line" ins Leben und betreute dieses bis April 2000. Bis heute ist die von Adrian entworfene Grundstruktur erhalten.

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