Matt wird "sein Büro nicht betreten"

Gerald Matt Wohnung
Kunsthalle Wien-Interims-Chef Franz Patay bekräftigt im KURIER-Gespräch Gerald Matts Freistellung.

„Bin schon weg“ – bei einer solchen Ansage sind seit Jörg Haiders Zeiten Zweifel angebracht. In der Kunsthalle Wien äußerten die Kuratoren zuletzt ihre Verunsicherung gegenüber der angekündigten Freistellung des Direktors Gerald Matt von Jänner bis März 2012.

Matt werde „in diesen drei Monaten nicht da sein und auf Ressourcen der Kunsthalle nicht zugreifen“, präzisiert Franz Patay, der interimistisch eingesetzte Geschäftsführer der Kunsthalle, im KURIER-Gespräch. Der wegen angeblich missbräuchlicher Nutzung von Kunsthallen-Ressourcen kritisierte Direktor Matt werde sein Handy nicht benutzen und sein Büro nicht betreten, führt Patay aus. „Er ist jetzt dabei, die Projekte, die in diesen drei Monaten anstehen, so weit vorzubereiten und zu übergeben, dass das ohne seine Anwesenheit funktionieren kann.“

Parallelwelt

Matt scheint im Online-Programm der Kunsthalle als Co-Kurator der Schau "Urs Fischer" (ab 10. 2. 2012) auf. Die Ausstellung "Parallelwelt Zirkus" (ab 4. 5. 2012) sollte Matt mit der freien Innsbrucker Kunsthistorikerin Verena Konrad kuratieren. Die genaue Neuverteilung der Kompetenzen sei laut Patay noch nicht besprochen. Aus Kunsthallen-Kreisen heißt es, dass Matts Wunsch, die kuratorische Assistentin Synne Genzmer als "Statthalterin" einzusetzen, zum Widerstand des Kuratoren-Teams geführt habe.

Patay ließ inzwischen zwei Prüfaufträge ausschreiben, um die Umwandlung der Kunsthalle in eine GmbH sowie die diversen Vorwürfe gegen Matt zu durchleuchten. Zu den Vorwürfen hatte der Verein Kunsthalle bereits einen – für Matt entlastenden – Bericht beauftragt. Patay will sehen, "was man im Sinne der Kosten- und Zeitersparnis davon verwenden kann."

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