Nur mit Dalai Lamas Gleichmut zu ertragen

Sehr abgehoben im Stadtsaal: Martin Puntigam mit "Supererde"
Kritik. "Supererde" von Martin Puntigam im Wiener Stadtsaal.

Koksnase macht Kinder-TV. Martin Puntigam düst in seinem obskur durchgeknallten Solo „ Supererde“ ins All. Vordergründig. Vielleicht ist es, wenn es denn auch Hintergründiges geben sollte, nur das Delirium, das eine Fee, ein kleiner Prinz, ein Schmetterling und eine bebrillte Delfin-Puppe bevölkern. Das ist nicht mehr seine Welt, so wie die beisammen ist. Mit der Alternative Pfarre oder Männerwohnheim, Smog in China und Frauen, „die durch ihre Erziehung schon ein schlechtes Gewissen haben, dass sie überhaupt auf der Welt sind“. Also ist er mal weg. Interplanetar. Vier Lichtjahre von der Erde entfernt. Oder vom Koks vollrauschig. Jedenfalls palavert er über „die Vorhaut Christi und den Saturn“ und das „Vögeln in der Pfarre aus Liebeskummer“. Das Peinliche als Stilmittel muss man auch erst mögen. Mit etwas Glück kommt der Dalai Lama vorbei und spendet Gleichmut. Und den braucht’s.

KURIER-Wertung:

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