Markovics-Film räumt bei Filmfestival ab

Markovics-Film räumt bei Filmfestival ab
"Atmen" von Karl Markovics gewann in Sarajevo Preise für den besten Film und den besten Darsteller. Angelina Jolie und Brad Pitt reisten überraschend an.

Der österreichische Schauspieler Karl Markovics hat mit seinem Regiedebüt "Atmen" den Hauptpreis beim 17. Filmfestival von Sarajevo gewonnen. Die Auszeichnung für den besten Film ist mit 25.000 Euro dotiert und wurde am Samstagabend von der Jury unter der Leitung des israelischen Regisseurs Ari Folman ("Waltz With Bashir") vergeben. Das "Herz von Sarajevo", wie die Preise genannt werden, für den besten Schauspieler ging ebenfalls an den Erstlingsfilm: Der bei den Dreharbeiten erst 17-jährige Hauptdarsteller Thomas Schubert durfte die Ehrung für seine erste Filmrolle von Hollywoodstar Angelina Jolie entgegennehmen, die überraschend mit ihrem Lebensgefährten Brad Pitt beim bosnischen Festival auftauchte.

Ehrenpreis für Jolie

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Jolie, die Bosnien im vergangenen Jahr mehrfach als Botschafterin des UNO-Flüchtlingshilfswerks ( UNHCR) besucht und dort auch mehrere Szenen ihres ersten Regiewerks "In the Land of Blood and Honey" gedreht hat, erhielt beim Festival einen Ehrenpreis, ebenso wie der inhaftierte iranische Regisseur Jafar Panahi und der kroatische Unternehmer und Filmfreund Emil Tedeschi.

Für "Atmen" war es die erste große Auszeichnung seit der Uraufführung in der Reihe "Quinzaine des Realisateurs" bei den Filmfestspielen von Cannes, wo der Film mit dem vertriebsfördernden Preis "Label Europa Cinema" ausgezeichnet worden war. Seither wurde der Film zu mehr als 40 internationalen Festivals eingeladen und von der Brüsseler Cinematheque Royale de Belgique mit dem Cinedecouverte-Preis und dem Publikumspreis ausgezeichnet.

Film über Sonderstrafanstalt

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Markovics hat seinen Film zwischen der Sonderstrafanstalt für Jugendliche in Wiener Neustadt und der Bestattung Wien angesiedelt und bewegt sich leichtfüßig und mit morbidem Witz gewürzt durch die winterliche Hauptstadt. Im Mittelpunkt der Erzählung steht der junge Roman, der nach einer Haftstrafe resozialisiert werden soll und nach mehreren gescheiterten Versuchen schließlich auf Probezeit im Bestattungsunternehmen beginnt. Dort fängt er nicht nur an, sich mit seiner Herkunft auseinanderzusetzen, sondern auch langsam wieder neugieriger auf das Leben außerhalb der Gefängnismauern zu werden. "Atmen" startet am 30. September in den österreichischen und am 8. Dezember in den deutschen Kinos.

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