Mariss Jansons: Ein Meister verlässt die Königlichen

Mariss Jansons, Publikumsliebling in Wien und in aller Welt
Stardirigent Mariss Jansons zieht sich aus Amsterdam zurück. Am Freitag dirigiert er in Wien.

Die Meldung kam überraschend, auch wenn es leider nicht verwunderlich ist, dass einer der wichtigsten Dirigenten unserer Zeit (wohl aus gesundheitlichen Gründen) in Zukunft etwas leiser treten wird: Mariss Jansons gibt nach der Saison 2014/’15 die Position des Chefdirigenten beim Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam ab. Der 71-jährige Lette ist seit 2003 auch Chef des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks.

Der heute 71-jährige Jansons hatte 1988 bei den Königlichen aus Amsterdam debütiert. Im Jahr 2004 wurde er als erst sechster Maestro in der 126-jährigen Geschichte des Orchesters zum Chefdirigenten bestellt.

Unter seiner Führung wurde das Concertgebouw Orchestra 2008 von einer internationalen Jury zum besten Klangkörper der Welt gewählt. Jansons selbst erhielt 2011 von der Zeitschrift opernwelt die Auszeichnung "Dirigent des Jahres".

Orchestermanager Jan Raes und Jansons informierten die Musikerinnen und Musiker gestern von diesem Schritt. Wann er sein letztes Konzert als Chefdirigent leitet, steht noch nicht fest. Man wolle aber auch danach verbunden bleiben, heißt es.

Diesen Freitag gastiert das exzellente Orchester mit Jansons im Wiener Musikverein. Auf dem Programm stehen das Violinkonzert KV 216 von Mozart (Solist: Frank Peter Zimmermann) und die 4. Symphonie von Bruckner.

Durch diesen Schritt von Jansons, der zwei Mal auch sehr erfolgreich das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker leitete, kommt das Dirigenten-Karussell wieder voll in Gang. Die Chefposition in Amsterdam zählt zu den begehrtesten in der Musikwelt. 2018 wird dann die Funktion des Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker vakant, weil sich Simon Rattle zurückzieht.

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