Manker: Ein Nestroy für Missgunst und Neid

Manker: Ein Nestroy für Missgunst und Neid
Im KURIER-Gastkommentar schlägt Schauspieler Paulus Manker eigens für Michael Maertens eine neue Kategorie für den Nestroy-Theaterpreis vor.

Lieber Michael Maertens!

Ein Schock ging durch die Branche. Wieder hast Du den "Nestroy" nicht gewonnen! 18-mal warst du jetzt schon nominiert, und wieder ist es nix geworden. Dabei bist Du doch so ein toller Schauspieler. Und so lustig. Wahrscheinlich sogar der lustigste Schauspieler im deutschen Sprachraum.
Dir gelingt es, sogar aus tragischen Rollen noch eine Pointe hervorzuzaubern. Du bist ein Magier in Sachen Publikumsgunst. Ich verstehe daher Deine Enttäuschung.

Aber Du hast ehrenvoll verloren: Eleonore Bürcher hat den Publikumspreis bekommen. Aber ist das ein Grund, die Preisträger zu verleumden? Ihnen gar Manipulation vorzuwerfen? Ich lese in einem Interview mit Dir, in jener Zeitung, in der ich Dir jetzt kondoliere: " Paulus Manker hat im Vorjahr 2000 eMails verschickt, und wenn man die geöffnet hat, hatte man automatisch für ihn gestimmt."
Gleichzeitig liest man, dass Du kein "Computerfachmann" bist. Doch, Michi, bist Du, Du bist sogar ein neuer Steve Jobs, Du hast das eMail erfunden, das für sich selber stimmt!
Aber wie man anständig verliert, wurde Dir nicht in die Wiege gelegt. Ich sag's Dir: Man hält den Mund und freut sich für die anderen. Verdient oder nicht - das Glück ist ein Vogerl ...

Versäumt hast du beim "Nestroy" sowieso nichts, die Show war lau wie warme Pisse, der Kulturstadtrat hat sich nicht einmal eine Krawatte umgebunden, um seiner Kulturverachtung auch äußerlich Ausdruck zu geben, die Ministerin Schmied war gleich gar nicht da (sie hat immer so wahnsinnig viel mit den Lehrern zu tun), und das Buffet war derart schmafu, dass wir uns um Mitternacht ein Pizza-Service ins Palais Auersperg bestellt haben.

Dabei habe ich heuer für Dich gestimmt! Aber - es ist wie verhext - das eMail ist zurückgekommen und hat sich selbst geöffnet und hat wieder für mich gestimmt!
Aber ich hab' für nächstes Jahr eine neue Kategorie vorgeschlagen, für Missgunst und Neid - und da, lieber Michi Maertens, bist Du dann ganz vorne mit dabei!

Herzlichst,
Dein
Paulus Manker

Das Interview mit Michael Maertens können Sie im Link oben nachlesen.

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