López-Cobos kontert Mortier

López-Cobos kontert Mortier
Der Dirigent im KURIER-Gespräch.

Ich konnte nicht glauben, was ich da las“, sagt der Dirigent Jesús López-Cobos. Was er las: Ein Interview mit Gérard Mortier, dem Intendanten des Teatro Real in Madrid im KURIER, in dem dieser sagte, Lopez-Cobos hätte mit dem Orchester in Madrid kaum gearbeitet.

„Ich war von 2003 bis 2010 Musikdirektor in Madrid, habe in dieser Zeit 280 Vorstellungen dirigiert, 37 neue Musiker eingestellt und tausende Probespiele abgehalten. Ich habe das Orchester also richtig aufgebaut. Es ist immer besser geworden, das freut mich sehr. Das Teatro Real hat meine Arbeit auch sehr gelobt.“

López-Cobos widerspricht auch der Aussage, er sei rausgeworfen worden, als Mortier den Job antrat. „Ich hatte mit Mortier so gut wie keinen Kontakt. Man musste bis Ende August 2008 entscheiden, ob mein Vertrag über das Jahr 2010 hinaus verlängert wird. Da ich nichts gehört habe, habe ich am 1. September 2008 einen Brief an den Generaldirektor des Theaters geschrieben, dass ich ab 2010 weg bin. Ich wollte also selbst nicht mehr bleiben. Und das Teatro Real hat meine Entscheidung respektiert.“

Es sei auch ein Gerücht, dass er in Madrid besonders viel verdient habe. „Das war die normale Gage. Ich habe in Madrid nie wegen des Geldes dirigiert. Ich war in Cincinnati besser bezahlt als in Madrid.“ Dort war er 16 Jahre lang Musikdirektor.

Die meisten Opern hat López-Cobos an der Deutschen Oper Berlin geleitet, wo er zehn Jahre lang Generalmusikdirektor war. Dort wird er auch weiterhin Oper dirigieren. Ebenso wie in San Francisco oder an der Wiener Staatsoper, wo in der Saison 2013/’14 die Verdi-Opern „Maskenball“, „Nabucco“ und „Rigoletto“ sowie die Wiederaufnahme von Rossinis „La Cenerentola“ geplant sind. „Ich habe nach der langen Zeit in Berlin Anfang der 1990er Jahre eine Opernpause gebraucht und mich auf Konzerte konzentriert. Das war wie eine Diät. Danach fühlt man sich viel leichter.“

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