Preisflut für Haneke

epa03514406 Austrian film director Michael Haneke with the 'Deutsches Verdienstkreuz' (German Order of Merit Cross) during a ceremony at the residence of the German embassy in Vienna, Austria, 19 December 2012. EPA/ROLAND SCHLAGER
Sowohl in London, als auch in Bayern erhielt der Regisseur Preise für "Amour".

Michael Haneke sammelt weiter Preise für sein Drama "Amour" (Liebe): Sonntag Abend (20. Jänner) ist er im Londoner May Fair Hotel mit drei London Critics' Circle Awards ausgezeichnet worden: Das Liebes-und Sterbedrama wurde zum "Film des Jahres" gekürt, Haneke erhielt den Preis für das beste Drehbuch, Hauptdarstellerin Emmanuelle Riva wurde zur besten Schauspielerin gewählt. "Amour" ist auch für fünf Oscars nominiert.

Weitere Gewinner

Ang Lee wurde für "Life of Pi" bester Regisseur. Bester Hauptdarsteller wurde Joaquin Phoenix ("The Master"), der u.a. Jean-Louis Trintignant ("Amour") ausstach, beste Nebendarsteller wurden Philip Seymour Hoffman ("The Master") und Anne Hathaway ("Les Miserables"), die sich u.a. gegen Isabelle Huppert ("Amour") durchsetzte. Bester fremdsprachiger Film wurde "Der Geschmack von Rost und Knochen" von Jacques Audiard.

Der London Film Critics' Circle besteht aus über 120 britischen Filmkritikern, Autoren und Fernsehjournalisten, die heuer für insgesamt rund 200 Filme ihre Stimme abgaben.

"Beste Regie" beim Bayerischen Filmpreis

Außerdem erhielt der Österreicher im Rahmen des Bayerischen Filmpreises den "Pierrot" für die beste Regie in dem nach Ansicht der Jury gleichzeitig beklemmenden und berührenden "Meisterwerk" über Liebe bis in den Tod. Der Film hatte bereits vor wenigen Tagen den Golden Globe als bester "Fremdsprachiger Film" gewonnen und ist zudem für fünf Oscars nominiert.

Zwei Preise für "Oh Boy"

Die Komödie "Oh Boy" hat in zwei Kategorien gewonnen. Jan Ole Gersters Film über einen Endzwanziger, der nach abgebrochenem Jurastudium in den Berliner Tag hinein lebt, gewann den Preis für das beste Drehbuch. Hauptdarsteller Tom Schilling wurde zudem als bester Schauspieler ausgezeichnet, wie die Bayerische Staatskanzlei am Freitag mitteilte. Die Jury lobte das reduzierte "und doch unglaublich präsente Spiel" des 30-Jährigen. Das Drehbuch biete dabei die Grundlage für Schillings begeisternde Leistung.

Lebenswerk für Margarethe von Trotta

Regisseurin Margarethe von Trotta wurde für ihr Lebenswerk geehrt. "Margarethe von Trotta ist eine der engagiertesten Filmemacherinnen in Deutschland", hatte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) die 70-Jährige bereits zuvor gelobt. Aktuell ist Trottas Biografie über "Hannah Arendt" in den Kinos zu sehen. Hauptdarstellerin Barbara Sukowa gewann als deutsch-jüdische Philosophin den Bayerischen Filmpreis als beste Darstellerin.

"Cloud Atlas"

Für Tom Tykwers 100-Millionen-Projekt "Cloud Atlas" bekam Stefan Arndt den mit 200.000 Euro dotierten Produzentenpreis. Der bildgewaltige Film mit Tom Hanks und Halle Berry in den Hauptrollen sei ein großes Wagnis gewesen, das die Produktionsfirma aber "grandios gemeistert" habe, erklärte die Jury.

Publikumspreis

Den Publikumspreis erhielt Bora Dagtekins Patchwork-Familien-Film "Türkisch für Anfänger" nach der gleichnamigen Serie mit Josefine Preuß und Elyas M'Barek. Sabin Tambrea wurde für seine Verkörperung von Märchenkönig Ludwig II. als bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet.

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