Live-Match um ORF-Chef möglich

Live-Match um ORF-Chef möglich
Kandidaten-Hearing des Stiftungsrates soll übertragen werden, fordern Neos und Grüne.

Die entscheidende Phase für die Kür des ORF-Generaldirektors am 9. August beginnt am kommenden Donnerstag mit dem letzten Treffen des Stiftungsrats vor dem Wahl-Tag. Vorsitzender Dietmar Hoscher gibt den Startschuss: "Ich werde, wie es das Gesetz vorsieht, mit 30.Juni den Posten des Generaldirektors ausschreiben." Die Bewerbungsfrist läuft bis 28. Juli. Derzeit ist Amtsinhaber und SPÖ-Favorit Alexander Wrabetz der einzige bekannte Kandidat. Der von der ÖVP forcierte Finanzchef Richard Grasl wird erwartet.

Sein oder nicht sein

Fix scheint schon jetzt: Bei Antritt der neuen Geschäftsführung mit Jänner 2017 wird einer von beiden nicht mehr beim ORF sein. Das gilt selbst für den Fall, dass Grasl nicht zur GD-Wahl antritt, wie man im Umfeld des roten ORF-Freundeskreises andeutet. "Es natürlich Sache des Generaldirektors, sein Team zu wählen. Aber Grasl hat ganz klare Zeichen gesetzt, dass er andere Vorstellungen hat", heißt es dort.

Da weder SPÖ noch ÖVP eine Mehrheit im 35-köpfigen Stiftungsrat haben, geht es nun um Stimmen von Oppositionsvertretern und Unabhängigen.

Passend dazu legten Neos-Stiftungsrat Hans Peter Haselsteiner und Wilfried Embacher (Grüne) in Sachen öffentlichen GD-Hearing nach, das auch Wrabetz und Grasl unterstützen. Die Idee nun: Es solle nicht irgendein Hearing öffentlich sein, sondern jenes des Stiftungsrates unmittelbar vor der GD-Wahl.

"Wir plädieren für eine einmalige Abweichung von der Geschäftsordnung", so Embacher zur APA. Positiv sehen das auch die Unabhängigen Franz Küberl und Zentralbetriebsratschef Gerhard Moser sowie Kärntens Siggi Neuschitzer. "Ja zu Transparenz", sagt ÖVP-Rat Thomas Zach. Aber: "Ex lege sind Stiftungsratssitzungen nicht öffentlich, weshalb das auch für das Hearing am 9. August gilt." SPÖ-Vertreter Erich Fenninger unterstützt den Vorschlag, will aber auch eine Lösung im Einklang mit ORF- und Aktiengesetz.

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