"Little Big Stars": Was wären die Großen ohne die Kleinen

Thomas Gottschalk bittet am Sonntag aus SAT.1 talentierte Kinder auf die Couch.
Thomas Gottschalk mit neuem Format: Bei "Little Big Stars" dürfen Kinder ihre Talente zeigen.

Thomas Gottschalk kommt nicht zur Ruhe. Die Moderatoren-Pension ist wohl nichts für den 66-jährigen Blondschopf, der die große Bühne, das Rampenlicht und den Applaus offenbar so dringend braucht wie das tägliche Brot. Nach dem plötzlichen Aus bei "Wetten, dass..?" auf ZDF (2011) moderiert er sich quer durch die deutsche Senderlandschaft.

Nach dem Scheitern der ARD-Vorabendshow "Gottschalk live" (2012), dem unglücklichen Engagement beim RTL-"Supertalent" in der Jury mit Dieter Bohlen (ebenfalls 2012) und dem Aus der RTL-Show "Back to School – Gottschalks großes Klassentreffen" (2015) ist er nun bei Sat.1. gelandet. Es ist eine Rückkehr, denn vor 17 Jahren hatte er beim Privatsender mit "Gottschalk kommt" bereits seine eigene Show. Diesen Sonntag (20.15 Uhr) wird er mit "Little Big Stars" sein Sat.1-Comeback geben.

Der Inhalt der Show, die aus den USA stammt (Originaltitel: "Little Big Shots"), ist schnell erklärt: Kinder zwischen drei und vierzehn Jahren besuchen "Onkel" Gottschalk und demonstrieren ungewöhnliche Talente. Wettbewerb untereinander und Belohnungen gibt es nicht, sondern einfach nur viel Spaß und Applaus – und die ehrliche Bewunderung von Gottschalk persönlich, der ein wenig betrübt zurückblickt: "Mir war es als Kind nie vergönnt, sich an ein fremdes Klavier zu setzen und draufloszuspielen."

Ehrlichkeit

Insgesamt wird es drei Shows geben. "Was mich grundsätzlich an dem Format interessiert hat: Erstens wusste ich, dass ich nicht viel proben muss – bei Kindern kannst du nicht viel proben. Zweitens habe ich gemerkt, dass da eine Ehrlichkeit dahinter ist, die ich im Fernsehen heute vermisse", erklärt Thomas Gottschalk. Mit Kindern Shows zu machen, sei mit einer Portion Unberechenbarkeit verknüpft. Aber das sei auch gut. Denn "im TV ist alles gescripted", sagte Gottschalk kritisch. "Heute weiß die linke Hand schon vorher, was die rechte tut."

Und wie lange will er weitermachen? "Ich komme aus einer Zeit, in der es keine Alternative zum TV gab. Heute hat jeder einen Laptop auf dem Schoß, es gibt keine ungeteilte Aufmerksamkeit. Aber etwas Neues auszuprobieren ist ein statthafter Versuch." Klingt nach einer unendlichen Geschichte.

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