Einmal die Beatles live erleben

Die Westend-Produktion gastiert im November in Wien und Linz.

Einmal die Beatles live erleben. "Diesen Traum erzeugen wir jeden Abend", sagt Emanuele Angeletti. Er ist einer der Darsteller und Musiker der Show "Let It Be", die die Geschichte der Fab Four anhand ihrer Songs erzählt. Die erfolgreiche Produktion aus dem Londoner Westend gastierte dieser Woche in der Heimatstadt der Beatles, in Liverpool, und kommt im Herbst nach Wien und Linz.

"Let It Be" zeigt ohne fiktiver Rahmenhandlung oder vieler gesprochener Worte die Karriere der Beatles. Zunächst führt die Zeitreise in den "Cavern Club", wo die Pilzköpfe ihre ersten Hits (u.a. "Please Please Me") mit roher Energie schmetterten. Die Darsteller sind entsprechend kostümiert, sie tragen Perücken und imitieren Bewegungen, Gesichtsausdruck und Spielweise von Paul McCartney, John Lennon, George Harrison und Ringo Starr. "Wir haben monatelang Filmaufnahmen der Beatles studiert, um möglichst echt zu wirken", betonte Luke Roberts, einer von zwei Ringos im Ensemble, am Donnerstagabend nach einer bejubelten Vorstellung in der Heimatstadt der Poplegenden im APA-Gespräch.

Schmaler Grat

"Es ist natürlich ein schmaler Grat zwischen Authentizität und Lächerlichkeit, vor allem wenn wir in den 'Sgt.-Pepper's'-Kostümen auftreten", ergänzte Angeletti, der auch ohne Maske seinem Idol Paul McCartney ähnlich sieht. Es ist vor allem die Qualität der Musiker, die "Let It Be" ausmacht. Und es spricht für die Show, wenn gerade in Liverpool, wo die Beatles allgegenwärtig sind - es gibt u.a. ein Museum, eine "Magical Mystery Tour", die etwa zu den Geburtshäusern der Fab Four führt, den nachgebauten Cavern Club und mehrere Beatles Themen-Hotels -, das Publikum irgendwann aufspringt, mitsingt und ausgelassen tanzt.

Vom "Cavern Club" geht es zur "Royal Variety Performance" vom 16. Februar 1963 zu Ehren der Queen. Die damals gebotenen Songs "She Loves You", "I Want To Hold Your Hand" und "All My Loving" dürfen bei "Let It Be" ebenso wenig fehlen wie Lennons legendäre Ansage: "Die Leute auf den billigen Plätzen bitte in die Hände klatschen. Und wenn der Rest von Ihnen einfach mit den Juwelen klimpern würde." Nach einem Abstecher zum Ausbruch der US-Beatlemania wird es bunt: Der Abschnitt "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" wartet mit dem vom Cover der gleichnamigen LP bekannten Kostümen und psychedelischen Lichteffekten auf.

Teil zwei ist dann eine Imagination, "denn die Band hat ja irgendwann aufgehört, Konzerte zu geben", wie "Paul" Angeletti betonte. Bevor das große Finale "Abbey Road" noch einmal mit lautstarken Hits ("Get Back" oder "Come Together") die Besucher aus den Sesseln treibt, lädt ein akustischer Block ("Here Come The Sun", "The Long And Winding Road", "In My Life") zum konzentrierten Zuhören. "Das ist wie eine Musicbox voller Pop-Klassiker, bei denen die chronologische Ordnung keine Rolle spielt", beschrieb Angeletti diesen Abschnitt von "Let It Be". Auch hier zeigte sich in Liverpool, dass die Macher von "Let It Be" mehr als eine durchschnittliche Coverband auf die Bühne bringen wollten: "Jeder kennt die Beatles, jeder kennt ihre Musik, jeder kennt jeden Ton - da muss man natürlich bestimmte Erwartungen erfüllen", so Angeletti.

Info: "Let It Be" gastiert am 18. und 19. November in Linz, Bruckner Haus, Großer Saal, und vom 21. bis 23. November in Wien, Stadthalle F

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