Leopold Museum: Klimt und nackte Männer

Gustav Klimt "Tod und Leben"
Das Direktorenduo Natter und Weinhäupl gibt Einblick in seine Pläne: Darunter der Dachausbau und ein Klimt-Zentrum.

Das Direktorenduo Natter und Weinhäupl gibt Einblick in seine Pläne: Darunter der Dachausbau und ein Klimt-Zentrum. Über dem Leopold Museum könnte irgendwann eine überdimensionale Libelle thronen. Bei der ersten gemeinsamen Jahrespressekonferenz präsentierte das Direktorenduo des Leopold Museums, Tobias Natter und Peter Weinhäupl, einen Rohentwurf der MuseumsQuartier-Architekten Ortner&Ortner: Auf dünnen Säulen stehen libellenartige Plattformen, die über MQ-Hof, MUMOK und Leopold Museum neuen Raum schaffen sollen. Dies sei "in Diskussion", betonte Weinhäupl. Man wolle den Ausbau zusätzlicher Museumsflächen am Dach forcieren. Wie spektakulär der letztlich sein wird, sei eine Finanzierungsfrage. Keine Frage ist: 2012 kommt keiner an Klimt vorbei. Der 150. Geburtstag des Malerstars wird umfassend gefeiert, allein in Wien gibt es neun Ausstellungen mit insgesamt 800 Werken.

Persönlich

Da muss man sich schon was einfallen lassen um aufzufallen: Im Leopold Museum soll "Klimt persönlich" (24. 2. bis 27. 8.) im Zentrum stehen. Mehr als 400 Postkarten (teils aus dem Privatbesitz von Elisabeth Leopold) geben Einblicke in Klimts Tagesablauf, seine Reisen und seine Kunstarbeit, sagte Natter: Der eigentlich scheue Klimt "spricht selbst".
Wichtige Leihgaben sollen im Leopold Museum zu sehen sein. Auch zwei Ateliers Klimts werden nachgebaut - wofür sogar Original-Stromkabel aus New York eingeflogen werden, sagte Elisabeth Leopold. Ein zentrales Klimt-Werk aus der Museums-Sammlung ist dabei "Tod und Leben" (1910/'15), um das sich auch 2014 eine Schau ranken wird: Diese wird sich um den 100. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkrieges, Leben und
Vergänglichkeit drehen. 2012 wird ein "Klimt-Zentrum" am Attersee eröffnet.
Künftig werde es im Leopold Museum zwei große Hauptausstellungen pro Jahr geben, flankiert von zwei bis drei kleineren. 2012 stehen neben der großen Klimt-Schau die erste umfassende Präsentation des Klimt-Zeitgenossen Rudolf Kalvach (7. 6. bis 17. 9.), ein Blick auf Japan und die "Fragilität des Daseins" (28. 9. bis 28. 1. 2013) und "Nackte Männer" (ab 19. 10. 2012) am Programm.

Schweigen

Emotional wurde es dann in Bezug auf die Sammlung II, jene Sammlung also, die Rudolf Leopold in den eineinhalb Jahrzehnten vor seinem Tod zusammengestellt hat. Das Leopold Museum hat "großes Interesse", die Sammlung zu zeigen, betonte Weinhäupl, bevor ihm Elisabeth Leopold ins Wort fiel. Denn öffentlich darüber reden - "ich will es nicht", rief Elisabeth Leopold. Sie wolle dies mit ihren Kindern im Privaten besprechen - und niemandem etwas schenken. Denn "es gibt auf dieser Welt überhaupt keinen Dank und keine Anerkennung."

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