Leonardo-Bild soll 100 Millionen bringen

Leonardo da Vinci's "Salvator Mundi" wird vor der Auktion am 15.11. noch an mehreren Orten der Welt ausgestellt.
Das letzte bekannte Gemälde Leonardo DaVincis in Privatbesitz wird im November bei Christie’s versteigert.

"Salvator Mundi", Retter der Welt – so lautet die Bezeichnung des lange verschollenen Christusbilds, das 2011 als authentisches Werk Leonardo Da Vincis klassifiziert wurde.

Das Werk gehört einem Konsortium von Kunsthändlern, die es 2005 bei einer Auktion gekauft hatten. Aus historischen Quellen geht hervor, dass das Bild einst zur Sammlung des englischen Königs Karl I (1600 - 1649) gehört hatte. Später geriet das Bild - und Leonardos Autorschaft - in Vergessenheit, 1958 wurde es in eine Auktion bei Sotheby's eingebracht, wo es um 45 britische Pfund den Besitzer wechselte. Am 15. November soll es nun bei Christie’s New York zur Versteigerung gelangen. Der Schätzwert wird mit rund 100 Millionen US-Dollar angegeben.

"Zeitgenosse" Leonardo

Leonardo-Bild soll 100 Millionen bringen
Christie's employees and journalists gather in front of "Sixty Last Suppers" by artist Andy Warhol after it was unveiled in New York on October 10, 2017. Christie's will offer Andy Warhol's Sixty Last Suppers as a highlight of its Evening Sale of Post-War and Contemporary Art auction on November 15, 2017, in New York, with an estimation of 50 Million US dollars. / AFP PHOTO / Jewel SAMAD / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY MENTION OF THE ARTIST UPON PUBLICATION - TO ILLUSTRATE THE EVENT AS SPECIFIED IN THE CAPTION
Laut Forschern schuf Leonardo das Bild um 1500, etwa zeitgleich mit seinem "Letzten Abendmahl". Wohl aus diesem Gedanken heraus bietet Christie's das Leonardo-Werk nicht in der Sparte "Alte Meister" an, sondern setzte den Verkauf in der Auktion für "Zeitgenössische Kunst und Kunst der Nachkriegszeit" an, gemeinsam mit einem Werk, das Andy Warhol auf Basis des Leonardo-Abendmahls schuf. Solche Auktionen, die das Korsett überlieferter Kategorien sprengen, sind in der Spitzenkategorie des Kunstmarkts zuletzt üblich geworden - für betuchte Sammler, die sich nicht als Kenner einer bestimmten Kategorie verstehen, sinkt so mitunter die Hemmschwelle, historische Kunst zu kaufen.

"Salvator Mundi" gilt als einziges bekanntes Gemälde Leonardos, das sich noch in Privatbesitz befindet. Insgesamt sind weniger als 20 eigenhändige Gemälde des Renaissance-Genies gesichert. Der prominenteste Sammler von Leonardos Handschriften ist Microsoft-Gründer Bill Gates: Er bezahlte 1994 mehr als 30 Millionen US-Dollar für das als "Codex Leicester" bekannte Skizzenbuch des Künstlers und Erfinders.

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