La Sylphide: Juwel des Ballettrepertoires

La Sylphide: Juwel des Ballettrepertoires
"La Sylphide" in Pierre Lacottes Version mit dem Wiener Staatsballett in der Staatsoper brilliert mit exzellenter Beinarbeit und hübschen Melodien.

Das Werk, 1832 an der Pariser Oper uraufgeführt, steht nicht nur am Anfang des romantischen Balletts, sondern hat auch wesentlichen Anteil an der Entwicklung des Spitzentanzes: "La Sylphide" ist erstmals in der nach der Uraufführung von Filippo Taglioni 1972 entstandenen Fassung Pierre Lacottes in der Staatsoper zu sehen.

Lacotte ist eine Kapazität auf dem Gebiet des romantischen Balletts. Dies ist der sympathisch anachronistischen Aufführung in der Einstudierung von Ballettdirektor Manuel Legris und seiner früheren Tanzpartnerin und Danseuse Étoile Elisabeth Platel nachzuempfinden.

Wie in einem Gemälde träumt der Schotte James in Nationaltracht am Vorabend seiner Hochzeit, umgarnt von einer Waldfee: Irina Tsymbal hat mit der Sylphide eine ideale Rolle gefunden. Mühelos scheint sie über die Bühne zu schweben, wird nach der Vorstellung von Legris zur Ersten Solotänzerin ernannt.

Exzellente Beinarbeit

An Tsymbals Seite gefällt Roman Lazik als eleganter James, der seine Braut Effie verlässt. Er tanzt in zwei Bühnenwelten, jener der Hochzeitsgesellschaft und im zweiten Akt, dem "ballet blanc" der weiß gekleideten Sylphiden mit Flügeln und Blumenkränzen im Haar.

Nina Poláková gibt die bodenständige Effie, die am Ende ihr Glück an der Seite von James' Freund Gurn (Kamil Pavelka) findet. Das Corps de ballet zeigt zusammen mit Maria Alati und Mihail Sosnovschi in einem virtuosen Pas de deux im ersten Akt exzellente Beinarbeit. Die Damen tanzen im zweiten Akt präzise und schaffen Dank Lacottes Gestaltungskraft schöne Formationen.

Doch die Romantik hat stets Platz für düstere Begebenheiten.

Sie kündigen sich in übernatürlichen Erscheinungen an, die im 19. Jahrhundert den vollen Einsatz der Bühnentechnik forderten: Flugmaschinen, Versenkungen, Hebebühnen und Lichteffekte entfachen 2011 nostalgische Anerkennung. Dazu bringt auch die wahrsagende Hexe Madge Unheil. Andrey Kaydanovskiy betont die schwarzen Seiten der Choreografie durch markante Handbewegungen, Parodie und Pantomime.

Unter der umsichtigen Leitung von Peter Ernst Lassen spielt das Orchester der Staatsoper Jean-Madeleine Schneitzhoeffers Ballettmusik mit hübschen Melodien und für Ballett ungewöhnlichen, ausgezeichnet dargebotenen Blechbläsersoli mit Trompete und Horn.

KURIER-Wertung: **** von *****

Fazit: Gelungene Wiederbelebung

Stück: Romantisches Ballett , "La Sylphide", akribisch rekonstruiert durch Pierre Lacotte.

Tänzer: Sie meistern alle Schwierigkeiten der Choreografie und bestehen im jahrzehntelang vernachlässigten romantischen Stil. Herausragend: die neue Erste Solotänzerin Irina Tsymbal (Sylphide), Roman Lazik (James) und Andrey Kaydanovskiy (Hexe).

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