"La Bohème" auf Topniveau

"La Bohème" auf Topniveau
Die Wiederaufnahme von "La Bohème" mit dem neuen Dirigenten Gaffigan in der Staatsoper verlief auf Topniveau. Zurecht bejubelt wurde auch Anita Hartig als Mimì.

Giacomo Puccinis "La Bohème" wird im Sommer 2012 eine vom Publikum überrannte Produktion der Salzburger Festspiele sein - aufgrund der Protagonisten Anna Netrebko und Piotr Beczala. Ehe es jedoch zur ersten Netrebko-Show unter dem neuen Intendanten Alexander Pereira kommt, zeigt die Wiener Staatsoper noch vor, wie gut dieses Werk im Repertoire funktionieren kann.

Die Wiederaufnahme verlief auf Topniveau, mit einem neuen, jungen Dirigenten (James Gaffigan), der sich Puccini mit der nötigen Dramatik und der unverzichtbaren Emotion nähert, der das wundervolle Staatsopernorchester gut führt und mit diesem fein ausbalancierte Klänge entwickelt.

Vom Publikum bejubelt

Vom Publikum völlig zurecht bejubelt wurde Anita Hartig: Die Sängerin aus dem Ensemble gab erstmals im Haus am Ring die Partie der Mimì - mit ihrem schön timbrierten, stets etwas traurig klingenden Sopran, zarten Lyrismen und auch der nötigen Kraft in der Stimme. Ein fabelhaftes Debüt! Und eine Freude, dass die Staatsoper diese Partie so gut aus dem Ensemble besetzen kann.

Marco Caria, ebenfalls Ensemble-Mitglied, begeisterte als Marcello, Tae-Yoong Yang (Schaunard) und Yongmin Park (Colline) sind ebenso seriöse Kräfte wie Wolfgang Bankl (Benoit/Alcindoro). Ramón Vargas ist ein exzellenter Rodolfo mit viel Ausdruck und nobler Phrasierung. Die Musetta (Simina Ivan) hingegen könnte um einiges besser besetzt sein.

KURIER-Wertung: **** von *****

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