Fotografische Reise ins Niemandsland

Ein ehemaliger Wachturm steht noch im Bereich des Niemandslandes an der Grenze zu Tschechien mitten in einem Weinfeld.
Fotograf Kurt Kaindls Annäherung an den ehemaligen Eisernen Vorhang lockt an den Attersee.

Im Erinnern an 100 Jahre Erster Weltkrieg geht heuer ein zweites Schicksalsjahr fast unter: 1989. Ein Vierteljahrhundert ist es her, dass der Eiserne Vorhang und mit ihm die Berliner Mauer gefallen ist. Von einem "Ende der Geschichte" war damals die Rede. Nach der Auflösung des Ostblocks würde sich die liberale westliche Weltanschauung überall durchsetzen.

Heute, 25 Jahre später, haben sich die politischen Gegensätze verschoben - mit dem Erstarken des Islam gibt es längst ein anderes großes Thema. Dass in den kommunistischen Ländern Jahrzehnte lang ein Ausreiseverbot gegolten hat, kann sich heute kaum noch jemand vorstellen. Welch großen Einfluss das Verschwinden des Schutzwalls auf die europäische Entwicklung hatte, wollte Kurt Kaindl fotografisch untersuchen.

Von Lübeck bis Triest

Der Gründer der Salzburger Galerie Fotohof hat das ehemalige Grenzgebiet in einem Langzeitprojekt seit 2008 mehrmals besucht. Seine Fotoreportage "Reisen im Niemandsland" folgt geografisch der innereuropäischen Grenzlinie von Lübeck bis Triest. Von beiden Seiten – aus dem Osten und dem Westen – näherte er sich der Grenze und fing die besondere Atmosphäre in großformatigen klassischen Schwarzweiss-Fotografien ein. Was er dabei sah: "Die durch das ausgedehnte Niemandsland entstandene Landschaft, die verbliebenen, aber auch zerstörten Siedlungen und vor allem die Menschen, die immer noch oder jetzt erst wieder an dieser Grenze leben."

Die diesjährige Sommerausstellung der Galerie Fotohof ist bis 24. August am Attersee (OÖ) zu sehen - im Rahmen der Perspektiven Attersee.

Bilder aus der Ausstellung

Fotografische Reise ins Niemandsland

Kaindl_Grenze016.jpg
Fotografische Reise ins Niemandsland

Kaindl_Grenze001.jpg
Fotografische Reise ins Niemandsland

Kaindl_Grenze002.jpg
Fotografische Reise ins Niemandsland

Kaindl_Grenze018.jpg
Fotografische Reise ins Niemandsland

Kaindl_Grenze003.jpg
Fotografische Reise ins Niemandsland

Kaindl_Grenze012.jpg
Fotografische Reise ins Niemandsland

Kaindl_Grenze013.jpg
Fotografische Reise ins Niemandsland

Kaindl_Grenze015.jpg
Fotografische Reise ins Niemandsland

Kaindl_Grenze021.jpg
Fotografische Reise ins Niemandsland

Kaindl_Grenze019.jpg
Fotografische Reise ins Niemandsland

Kaindl_Grenze005.jpg
Fotografische Reise ins Niemandsland

Kaindl_Grenze006.jpg
Fotografische Reise ins Niemandsland

Kaindl_Grenze017.jpg
Fotografische Reise ins Niemandsland

Kaindl_Grenze007.jpg
Fotografische Reise ins Niemandsland

Kaindl_Grenze008.jpg
Fotografische Reise ins Niemandsland

Kaindl_Grenze020.jpg
Fotografische Reise ins Niemandsland

Kaindl_Grenze010.jpg
Fotografische Reise ins Niemandsland

Kaindl_Grenze014.jpg
Fotografische Reise ins Niemandsland

Kopie von Kaindl_Grenze003.jpg

INFOS: Kurt Kaindl - Reisen im Niemandsland 19. 7. – 24. 8. 2014 Atterseehalle, Kirchenstraße 1, Attersee am Attersee Öffnungszeiten: Mo-Fr 17-20 Uhr, Sa, So+ Feiertag 10 -12, 17-20 Ausstellungsführungen mit Kurt Kaindl: jeden Samstag um 11 Uhr Informationen: 0699 17420124 "Reisen im Niemandsland" ist 2009 auch als Bildband erschienen. Mit Texten von Karl-Markus Gauß und Clemens Berger. Edition Fotohof im Otto Müller Verlag, 34 Euro.

Kommentare