Konwitschny inszeniert "Faust" in Graz

Konwitschny inszeniert "Faust" in Graz
Am Grazer Schauspielhaus wird der komplette "Faust" gezeigt - mit Udo Samel als Mephisto. Dazu kommen Uraufführungen und eine Josefstadt-Übernahme.

Von Goethes "Faust" in der Inszenierung von Peter Konwitschny bis zu einem Musical nach Pedro Almodovars Film "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs" spannt sich in der Saison 2012/13 der Bogen der Aufführungen im Grazer Schauspielhaus. Dazu kommen traditionellere Stücke wie Ibsens "John Gabriel Borkman" oder Schnitzlers "Der einsame Weg", aber auch die Uraufführung von "Hakoah Wien", eine Arbeit von Yael Ronen.

   "Wir leben in sehr bewegten Zeiten, die Welt ist im Umbruch, in allen gesellschaftlichen Domänen", so Schauspiel-Intendantin Anna Badora bei der Spielplanpräsentation am Freitag in Graz. Demzufolge sind die Produktionen auch so bunt gemischt wie nur möglich. Den Höhepunkt der Saison stellt sicher Peter Konwitschnys Sicht auf beide "Faust"-Teile dar, wobei die Reise Fausts bis ans Ende im Mittelpunkt steht. Als Mephisto wird Udo Samel gastieren, die restlichen Rollen werden aus dem Ensemble besetzt.

   Als Deutschsprachige Erstaufführung wird das Musical "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs" nach dem Film von Pedro Almodovar zu sehen sein, das 2010 am Broadway uraufgeführt worden ist. Eine Uraufführung ist die Arbeit der israelischen Autorin und Regisseurin Yael Ronen ("Hakoah Wien"), die sich mit Identitätsfindung vor dem Hintergrund des berühmten Fußballteams Hakoah Wien auseinandersetzt.

Lohner in Graz

   Als Übernahme vom Wiener Theater an der Josefstadt ist Henrik Ibsens "John Gabriel Borkman" zu sehen. Die Titelrolle spielt Helmuth Lohner, ihm zur Seite stehen Nicole Heesters, Andrea Jonasson, Heribert Sasse, Maria Köstlinger und Martin Bretschneider. Intendantin Badora wird selbst "Klytaimnestra" inszenieren, eine Sicht auf die Geschichte aus der "Orestie" mit einem Text von Michael Köhlmeier. Auch Viktor Bodo und die Szputnyik Shipping Company werden wieder zu Gast sein, diesmal erarbeiten sie eine Produktion zu Franz Kafkas Roman "Amerika". Auf der großen Bühne werden außerdem Arthur Schnitzlers "Der einsame Weg", Jean-Paul Sartres "Die schmutzigen Hände" und Thomas Bernhards "Der Untergeher" gezeigt.

   Die Probebühne setzt mit "Clavigo" ebenso auf einen Goethe-Helden. Außerdem gibt es das Projekt "Staatsfeind Kohlhaas" sowie eine weitere Zusammenarbeit mit dem Theater im Bahnhof unter dem Titel "Lehrerzimmer 8020". Als Uraufführung wird Oliver Frljics Auseinandersetzung mit der Zukunft Europas unter dem Titel "Where do you go to, my lovely...?" zu sehen sein.

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