Klaus Eckel und sein neues Solo "Weltwundern"

epa02521264 Winner of the Sponsorship Award, Austrian artist Klaus Eckel performs duerign the Cabaret Prize Award Ceremony in Nuremberg, Germany, 08 January 2011. The German Cabaret Prize is annually awarded by the city of Nuremberg and the Burgtheater in Vienna, Austria, and comes with 6,000 euros. EPA/DANIEL KARMANN
Klaus Eckel probt sein neues Solo "Weltwundern" (Wien-Premiere: 23. 9.) und als Moderator für die ORF-Sendung "Eckel und Kanten".

Zuletzt spielten zwei Spaßvögel ein Programm: „99“ mit Klaus Eckel und Günther Lainer – im Herbst auf DVD in der KURIER-Kabarett-Edition auf DVD erhältlich – führte pointenreich vor, warum „Träume dein Leben“ statt „Lebe deine Träume“ vielleicht die gescheitere Philosophie ist.

Jetzt hat Klaus Eckel, 39, nach rund 150 Vorstellungen im Duo mit Günther Lainer wieder große Lust auf ein Solo: Nach „Alles bestens, aber ...“ hat „Weltwundern“ am 23. September Wien-Premiere im Stadtsaal. Und ist ganz dem Staunen und Wundern gewidmet.

„Der Zugang war diesmal schwierig, weil mich im Moment so viel interessiert“, sagt Eckel im KURIER-Gespräch. „Es gibt so viele brisante gesellschaftliche Themen.“

Zum Beispiel? „Die Urheberrechtsfrage, bei der jeder versucht, jeden zu klagen. Jeder kopiert, und ich frage mich: Welcher Mensch ist überhaupt ein Original? Bin ich nicht eine einzige Urheberrechtsverletzung?“

Paradoxe Intervention

Humoristisch aufzuarbeiten versucht er auch Stoff aus der Forschung: „Wie täuscht uns das Gehirn? Und wie können wir unser Gehirn täuschen? Wie kann ich mich selber manipulieren, ohne es zu merken?“

Aus Was-wäre-wenn-Geschichten destilliert er Pointen: Was wäre, wenn die Idioten aller Länder ein eigenes Land gründen müssten? Was wäre, wenn der Neandertaler vor der Keule das iPad erfunden hätte? Was wäre, wenn beim Pyramidenbau eine Gewerkschaft mitgesprochen hätte?

Und was wäre, wenn das Internet vor der Entdeckung Amerikas erfunden worden wäre? Eckel: „Das stellt dann für mich als Kabarettist das normale Denken so schön auf den Kopf. Es hinterfragt, was wir denken. Das Vorgedachte neu zu denken, da liegt immer Humor drin. Das interessiert mich.“

Launige 30 TV-Minuten

Parallel zum neuen Solo-Programm laufen bereits auch intensive Vorbereitungen für eine eigene ORF-Fernseh-Sendung ab November: „Eckel und Kanten“, eine Art Comedy-Kabarett-Club in der renovierten Casanova-Bar, wird nach „Willkommen Österreich“ gesendet, wenn die TV-Serie „Wir Staatskünstler“ und die Wissenschaftskabarettisten von „Science Busters“ Pause machen.

Klaus Eckel moderiert – fürs Erste – sechs Sendungen: „Da wird es jede Woche um ein gesellschaftliches Thema gehen: zum Beispiel Bildung, Erziehung, Informationsgesellschaft, Macht ... Da lade ich einen sehr bekannten und einen weniger bekannten Kabarettisten ein – in den ersten Sendungen Roland Düringer mit Paul Pizzera und Lukas Resetarits mit Christof Spörk.“

„Außerdem gibt’s als Talk- Gast einen Menschen, der dazu im Optimalfall eine etwas spitzere Meinung vertreten wird. Das ergibt dann hoffentlich eine launige halbe Stunde über Themen, die, wie der bayrische Kabarettist Gerhard Polt sagt, nicht aktuell sind – aber akut.“

Quer- und neu gedacht

Programm:Weltwundern“: Bei Klaus Eckels 7. Solo wird die Welt auf den Kopf gestellt und gehörig geschüttelt. Über Vorgedachtes wird nachgedacht – und gelacht.

Wann & Wo: In Graz ab 10. 9. im Theatercafé 0316/825365. In Wien ab 23. 9. im Stadtsaal 01/ 909 2244, www.stadtsaal.com www.klauseckel.at

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