"Kirschblüten und rote Bohnen": Die mit den Bohnen spricht

Drei Generationen bezaubert von  Kirschblüten und Bohnenpaste: Kyara Uchida (li.), Kirin Kiki (Mitte) und  Masatoshi Nagase 
Gefühliges Melodram über eine Lepra kranke Küchenhilfe.

Die neue Küchengehilfin ist ganz schön alt. Knapp 76, um genau zu sein. Trotzdem lässt sich Sentaro, der Betreiber einer japanischen Imbissstube, breitschlagen: Er heuert die betagte Tokue an, weil sie die beste Bohnenpaste weit und breit fabriziert. Sie spricht sogar mit den Bohnen – und binnen kurzem verwandelt sich der träge Laden in ein florierendes Geschäft.

Empfindsam bringt die japanische Regisseurin Naomi Kawase – Dauergast auf dem Filmfest in Cannes – die Schönheit des japanischen Kirschblütenfrühlings mit dem zerquälten Seelenleben ihrer Protagonisten in Einklang. Tokue hat verkrümmte Hände – sie leidet an Lepra! –, und auch Sentaro lebt am Rande der Gesellschaft. Immer wieder gelingen Kasawe dabei berührende Momente, doch allzu oft bleibt ihr etwas gefälliges Melodram in allerweltsphilosophischen Betulichkeiten stecken.

Text: Alexandra Seibel

INFO: J/F/ 2015. 113 Min. Von Namoni Kawase. Mit Kirin Kiki, Masatoshi Nagase.

KURIER-Wertung:

Im Kino: "Kirschblüten und rote Bohnen"

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