Kinderoper: Schlaff zieht sich als Sponsor zurück

Modernes Mäzenatentum: Martin Schlaff im Jahr 2007 beim Wiener Lifeball
Milliardär Martin Schlaff kritisiert den Umzug vom Dach der Staatsoper in die Walfischgasse und mangelnde Qualität.

Die Wiener Staatsoper bestätigte es am Montag: Der Milliardär Martin Schlaff zieht sich als Sponsor der Kinderoper zurück. Das hatte Heute berichtet. Damit fallen noch in dieser Saison Mittel für die Kinderoper "Undine" weg, eine Gefährdung bestehe aber weder für diese, noch für andere Produktionen, heißt es aus dem Haus am Ring. Außerdem bleibe Schlaff weiterhin Sponsor der Staatsoper, nur nicht der Produktionen für Kinder. Wie viel Geld die Staatsoper dadurch verliert, wurde nicht genannt. Dem Vernehmen nach handelt es sich um eine fünfstellige Summe.

Als Gründe für das Ende des Engagements nannte Schlaff den Umzug der Kinderproduktionen vom Zelt auf der Dachterrasse der Staatsoper in die Walfischgasse. Außerdem, so wurde Schlaff zitiert, hätte die Qualität mit den Jahren nachgelassen. Die Produktion von Richard Wagners "Die Feen" im Vorjahr seien "eine einzige Peinlichkeit" gewesen.

In der Staatsoper findet man Schlaffs Rückzug "bedauerlich". Die Kritik an "Die Feen" weist der Staatsopern-Sprecher via APA jedoch mit Hinweis auf positive Kritiken und die Überbuchung aller Vorstellungen zurück. Zudem verteidigt er den Umzug in die Räumlichkeiten des stadtTheaters Walfischgasse, das nach Ende der laufenden Saison schließt: Das Zelt sei nur als temporäre Einrichtung genehmigt worden. Für eine Verlängerung wären teure, umfangreiche Umbauarbeiten am Kern des Operngebäudes nötig gewesen.

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