Kelly nimmt Niederlage gelassen

"Eurovision Song Contest 2013:", "Generalprobe für Natália Kelly in der Malmö Arena." Natália Kelly eröffnet am Dienstag, dem 14. Mai 2013, um 21.00 Uhr in ORF eins mit Startnummer eins das erste Semifinale des "Eurovision Song Contest" in Malmö und singt um einen Platz für das große Finale am Samstag, dem 18. Mai. Mit ihrem Song "Shine" muss sie die internationalen Jurys gleichermaßen wie das Publikum überzeugen - denn auch heuer werden in jedem Land die Punkte zu 50 Prozent von einer Jury und zu 50 Prozent vom Publikum mittels Televote vergeben und nur die Top Ten jedes Semifinales steigen ins Finale auf.Im Bild: Heute, stand für Natália Kelly die Generalprobe in der Malmö Arena auf dem Programm. SENDUNG: ORF eins - DI - 14.05.2013 - 21:00 UHR. - Veroeffentlichung fuer Pressezwecke honorarfrei ausschliesslich im Zusammenhang mit oben genannter Sendung oder Veranstaltung des ORF bei Urhebernennung. Foto: ORF/MILENKO BADZIC. Anderweitige Verwendung honorarpflichtig und nur nach schriftlicher Genehmigung der ORF-Fotoredaktion. Copyright: ORF, Wuerzburggasse 30, A-1136 Wien, Tel. +43-(0)1-87878-13606
Natália Kellys Song-Contest-Abenteuer ist nach dem Semifinale schon wieder vorbei.

Natália Kelly klingt am Tag danach bemerkenswert munter. „Natürlich war ich im ersten Moment ziemlich enttäuscht“, erzählt die 18-Jährige dem KURIER. „Wir haben sehr viel Arbeit investiert, und dann ist es nicht gut gegangen. Aber ich war kurz darauf wieder sehr gelassen, weil ich mit den letzten Monaten und auch mit dem Auftritt sehr zufrieden bin.“ Für eine ausführlichere Fehleranalyse war noch keine Zeit. „Ich bin bald nach der Show ins Bett gegangen und habe mich zum ersten Mal seit Langem richtig ausgeschlafen. Aber wir haben wohl einfach nicht den Geschmack der breiten Masse getroffen.“

ORF-Unterhaltungschef Edgar Böhm hatte unmittelbar nach der Show am Dienstag gemeint: „Erklärung gibt es keine – man kann das auch nicht analysieren.“ Grundsätzlich sei er dafür, dass Österreich nächstes Jahr wieder teilnehme, was allerdings an der angespannten finanziellen Situation des ORF scheitern könnte. „Im Moment haben wir einige Finanzprobleme, und wir müssen nachdenken, welche Marken wir pflegen und bei welchen wir es uns überlegen müssen.“

Aufsehen

Den wievielten Platz Österreich am Dienstag genau belegt hat, wird erst nach Ende der Finalshow am Samstag bekannt gegeben. Trackshittaz waren im Vorjahr mit mageren acht Punkten letzter geworden. In Österreich sorgte das Auftreten der Rapper aus Oberösterreich allerdings für Aufsehen: Ihren Auftritt sahen 826.000 Zuschauer, bei Natália Kelly waren nur 438.000 dabei.

Der Song Contest geht am Donnerstag auch ohne österreichische Teilnahme unbeirrt weiter. Im zweiten Halbfinale (ab 21 Uhr, ORFeins) treten u. a. Finnland, Griechenland (mit einem Song namens „Alcohol Is Free“), Israel, Norwegen und die Schweiz an. Die zehn besten beider Semifinali treffen am Samstag auf die sechs Fixstarter (u. a. Gastgeberland Schweden).

Natália Kelly ist dann schon wieder zu Hause in Bad Vöslau. „Ich weiß noch nicht, ob ich am Freitag wieder in die Schule gehe, mal schauen. Aber generell muss ich jetzt viel lernen und die Schularbeiten nachholen, die ich verpasst habe. Musikalisch gesehen werde ich weiter Songs schreiben und Musik machen wie zuvor.“

Finale

Es wäre aber auch eine kleine Sensation gewesen, hätte es Österreich diesmal ins Song-Contest-Finale geschafft – aber leider nein, Jury und Publikum entschieden sich gegen Natália Kelly und ihren Song „Shine“. Die 18-jährige Niederösterreicherin verfehlte damit ihr Ziel, unter die Top Ten zu kommen, klar. Die Band Trackshittaz hatte im Vorjahr nicht nur den Finaleinzug verpasst, sondern war noch dazu auf dem letzten Platz gelandet.

Für das Finale qualifizieren konnte sich – wenig überraschend – die als Favoritin gehandelte Dänin Emmelie de Forest. Weiters mit dabei:

Estland: Sängerin Birgit trat in schwarz-weiß-Optik und mit einer braven (auf Estnisch gesungenen) Ballade an.

Litauen: Ein netter Junge in Lederjacke singt ein nettes Lied, das man fünf Sekunden, nachdem es zu Ende ist, schon wieder vergessen hat.

Russland: Staatstragend und für russische Verhältnisse ein bisschen fad (im Vorjahr wurde auf der Bühne noch Brot gebacken, was immerhin Platz zwei brachte): Dina Garipova und die Ballade „What If“.

Moldau: Eine weitere Liebesballade, aufgewertet durch das imposanteste Kostüm des Abends (Haare wie aus der Steckdose und ein beleuchtetes Riesen-Trickkleid).

Niederlande: Eines der besten Lieder im Wettbewerb: Eine Frau (Anouk), ein Song („Birds“) und kein weiterer Schnickschnack.

Irland: Eingängiges Lied, bedrohliche Bühnenshow (halbnackte Männer und Riesentrommeln).

Weißrussland: Eine typische Song-Contest-Nummer mit langhaariger, nacktbeiniger Sängerin und viel Popo-Gewackel.

Belgien: Ein Mann mit dem schönen Namen Roberto Bellarosa und Justin-Bieber-Gedächtnisfrisur schluchzt im schwarzen Anzug „Love Kills“.

Ukraine: Immer für eine schrille Show gut. Diesmal mit Sängerin Zlata Ognevich, die sich von einem 2,40 Meter großen Mann auf die Bühne tragen ließ.

Im Finale am Samstag treffen die zehn qualifizierten Länder u. a. auf die Kandidaten aus Großbritannien, Spanien, Frankreich, Deutschland und Italien. Fix im Finale ist auch das Gastgeberland Schweden. ORFeins überträgt am Donnerstag das zweite Halbfinale (21 Uhr) und am Samstag
das Finale (ebenfalls 21 Uhr) live aus Malmö.

Äußerst gefasst hat sich Österreichs Song-Contest-Kandidatin Natalia Kelly Dienstagnacht nach ihrem Ausscheiden im 1. Halbfinale des Wettbewerbs in Malmö vor Journalisten gezeigt. Sie sei zufrieden, das Leben gehe weiter. Nur, ob sie bereits am Freitag wieder in die Schule gehen werde, könne sie jetzt noch nicht sagen.

Wie haben Sie die Nachricht vom Aus aufgenommen?
Natalia Kelly: Natürlich ist es schade, weil ich die Zeit hier in Malmö sehr genossen habe. Es war urlustig. Aber es ist jetzt okay. Ich freue mich auf mein Bett und die Entspannung - das wird ursuper. Ich bin zufrieden mit meinem Auftritt. Es ist alles nach Plan abgelaufen, ich habe mich wohlgefühlt und wir hatten Spaß auf der Bühne. Es war sehr aufregend und einfach perfekt.

Wie war der Moment, als Sie nach Ihrem Auftritt von der Bühne gekommen sind?
Ich wollte gar nicht mehr runter von der Bühne. Es war unglaublich, und ich finde es schade, dass ich nicht nochmals auftreten kann. Aber ich habe jetzt ja noch die Promotion für mein Album vor mir, und es wird schon gut werden. Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden, wie die vergangenen Monate verlaufen sind. Ich bin gewachsen als Mensch und Künstlerin, auch wenn ich jetzt, so kurz danach, natürlich traurig bin. Es hat alles seinen Sinn im Leben. Es wird schon bergauf gehen.

War die Bühnenperformance vielleicht doch zu puristisch?
Ich habe meinen Auftritt ja nicht als Zuschauer gesehen, was ich jetzt nachhole. Ich bin aber zufrieden mit dem, was wir geleistet haben. Im Endeffekt ist alles Geschmackssache. Ich bin froh, dass Irland weiter ist - das ist einer meiner Favoriten. Jetzt weiß ich, für wen ich anrufen werde.

Wie sehen die kommenden Tage für Sie aus?
Am Donnerstag reisen wir zurück, und ich glaube nicht, dass ich am Freitag in die Schule gehen werde - es sei denn, es steht ein Test an. Ich muss jetzt Schularbeiten nachholen und genieße das normale Schulleben. Und zuvor haben wir in Bad Vöslau am Samstag noch großes Song-Contest-Public-Viewing, wo ich dabei sein werde.

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