Kein Kussmund mehr auf Oscar Wildes Grab

Kein Kussmund mehr auf Oscar Wildes Grab
Das Monument am Pariser Friedhof Père Lachaise wurde gereinigt und soll durch einen Glaskubus frei von Lippenstift-Abdrücken bleiben.

Leidenschaftliche Verehrerinnen des irischen Schriftstellers Oscar Wilde haben seit Mittwoch Kussverbot an seinem Grab. Zwei Meter hohe Glasscheiben sollen nach französischen Rundfunkberichten auf dem Promi-Friedhof Père Lachaise verhindern, dass eine geflügelte Sphinx an seinem Grabmal weiter mit roten Lippenstift-Abdrücken verziert wird.

Kein Kussmund mehr auf Oscar Wildes Grab

Das Fett der Lippenstifte hatte das unter Denkmalschutz stehende Monument arg in Mitleidenschaft gezogen. Zum 111. Todestag Wildes ("Das Bildnis des Dorian Gray") am Mittwoch war das Grabmal aufwändig gereinigt worden. Das Kuss-Ritual war in den 1990er Jahren als Ausdruck romantischer Verehrung aufgekommen. Wilde war im Alter von 46 Jahren verarmt in einem Pariser Hotel gestorben.

Père Lachaise ist mit mehr als 300.000 Gräbern der größte und auch meistbesuchte Friedhof von Paris. Der Parkfriedhof beherbergt unzählige prominente Tote, darunter Marcel Proust, Gilbert Becaud, Simone Signoret, Maria Callas, Honoré de Balzac, Otto Bauer, Guillaume Apollinaire, Isadora Duncan und The Doors-Sänger Jim Morrison, zu dessen Grab besonders viele Fans pilgern.

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