Kathrin Zechner: Die Konstante im ORF

Die Zwei, die sie wollen: Kathrin Zechner
Kathrin Zechner dürfte als Einzige ihr Ticket für die nächste ORF-Führung fix haben – wenn sie will.

Am kommenden Donnerstag, um Mitternacht, endet die Bewerbungsfrist für den Job des ORF-Generaldirektors (GD). Erwartet wird, dass die Konkurrenten, Amtsinhaber Alexander Wrabetz und Finanzdirektor Richard Grasl, ihre Konzepte erst sehr spät den Stiftungsräte übermitteln werden. Keiner will riskieren, dass der jeweils andere kurzfristig einen Informationsvorsprung haben könnte. Denn es steht zu viel auf dem Spiel: Einer wird gewinnen, der andere den ORF verlassen müssen.

Dem Treiben entspannt folgen kann hingegen Fernsehdirektorin Kathrin Zechner. Denn nun hat auch Richard Grasl ihr öffentlich ein Job-Angebot gemacht und sie zur "Fixstarterin" in seinem Team erklärt, wenn sie sich in "meinem Konzept wiederfindet und will", wie er in Österreich erklärte.

Schon in den Wochen zuvor hatte Wrabetz ebenfalls immer wieder betont, dass er die 53-Jährige wieder gern im Team haben würde.

So kann sich Zechner alle Optionen offenlassen. Es ist jetzt nicht ihre Wahl, sondern jene zwischen zwei Direktionskollegen, die ihr das Leben in den letzten Jahren nicht immer leicht gemacht haben – und umgekehrt.

Ticket

Zechners Ticket scheint jedenfalls sicher, auch wenn aufmerksame Beobachter registriert haben, dass die Beteuerungen von Wrabetz-Seite zuletzt verstummt sind. Mag sein, dass er sich klare Statements von seiner von ihm wieder neu erfundenen TV-Direktorin gewünscht hätte, die für Rückenwind hätte sorgen können. Denn wenn Zechner auch politisch kein Schwergewicht ist, was in einer entsprechenden Zahl an Stimmen im Stiftungsrat ummünzbar wäre, so genießt sie dort doch hohe Reputation und viele Sympathien.

Zechner hat ihre Ambitionen in diesem ORF-Wahljahr frühzeitig fokussiert. "Die Generaldirektion ist nicht meines", sagte sie schon Anfang des Jahres dem KURIER. Und: "Ich bin gerne eine starke Fernsehdirektorin."

Doch das wird sie nicht bleiben können. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass sie sowohl bei Wrabetz als auch bei Grasl die Info-Kompetenzen wird abgeben müssen. Und so können die sich im Gegenzug auch keine Bekenntnisse oder Empfehlungen erwarten. "Botschaften von mir an den Stiftungsrat gibt es nicht – schon gar nicht über die Medien", erklärte Zechner jüngst zur GD-Wahl.

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