Kate Bush: Tolle Stimme, bewegende Show

Kate Bush spielte in London ihr erstes Konzert seit 35 Jahren – ein fulminantes Spektakel.

Kettensägen, Tänzer in Schwimmwesten und riesige Papier-Flugzeuge. Dazu eine Art Helikopter, der über dem Publikum schwebte, und faszinierende LED-Projektionen. Als Kate Bush Dienstag im legendären Hammersmith Apollo ihre "Before The Dawn"-Show vorstellte und damit zum ersten Mal seit 1979 wieder live zu sehen war, bot die 56-Jährige ein fulminantes Spektakel.

Hypnotisiert

Immer schon hatte die ehemalige Pantomime-Studentin ihre Musik höchst effektiv mit Theatralik verbunden. Und im Zentrum der Show steht "The Ninth Wave", ein Songzyklus über die Gedanken einer ertrinkenden Schiffbrüchigen, den Bush seit Erscheinen 1985 live inszenieren wollte.

Genauso begeistert wie das Publikum – anfangs wurde jede Bewegung von Bush beklatscht – zeigten sich die Kritiker: "Das ambitionierteste und bewegendste theatralische Pop-Stück, das man in England je gesehen hat" hieß es im Guardian. Und im Telegraph: "Ihre Stimme klang trotz der langen Abwesenheit prächtig!"

Gleich nach der ersten Tour, die ihrem Durchbruchs-Hit "Wuthering Heights" folgte, zog sich Bush aus dem Live-Geschehen zurück. Zum Teil, weil sie ihren Sohn Bertie (er ist einer der Backing-Sänger von "Before The Dawn") großziehen wollte, zum Teil aber auch, weil sie mit dem Ruhm nicht zurechtkam.

Das Publikum dankt Kate Bush das Comeback jedenfalls mit einem Hype, der seinesgleichen sucht. Die 80.500 Karten, die für 22 Aufführungen von "Before The Dawn" aufgelegt worden waren, waren in weniger als 15 Minuten ausverkauft. Und wer ein Ticket für die restlichen 21 Shows ergattern will, die Bush bis 1. Oktober im Hammersmith Apollo zeigen wird, muss am Schwarzmarkt bis zu 1000 Pfund hinblättern.

Kommentare