Junge Senkrechtstarter & famoser Strauss

Junge Senkrechtstarter & famoser Strauss
Kritik: Im Grunde genommen kann man es mit einem Satz zusammenfassen: das vierte Abonnementkonzert der Wiener Philharmoniker war eine absolut tadellose Angelegenheit.

Zu Beginn zeigte das Orchester seine unangefochtene Meisterschaft bei den Werken von Richard Strauss. Die TondichtungDon Juan“ nach Versen von Nikolaus Lenau klang genauso, wie der Komponist nach der ersten Probe an seine Eltern geschrieben hatte: famos und prächtig. Von dem ebenfalls erwähnten „scheußlich schwer“ fehlte im Musikverein allerdings jede Spur.


Dirigent Gustavo Dudamel war mit dem richtigen Maß an Präzision und zugelassenem Freiraum angetreten. Der venezolanische Senkrechtstarter ist mit seinen dreißig Jahren nur unwesentlich älter als Matthias Schorn. Der Salzburger brillierte als Solist bei Herbert Willis Klarinettenkonzert „ego eimi“ aus dem Zyklus „Montafon“. Am Sonntag stimmte der bescheiden agierende Komponist in den begeisterten Beifall für den Solisten Schorn mit ein.
Nach der Pause spielte das Orchester eine klangschöne, detailreiche Dritte Symphonie („Schottische“) von Felix Mendelssohn.

 

KURIER-Wertung: ***** von *****

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