Journalisten als Terroristen verurteilt

Journalisten als Terroristen verurteilt
Schwedische Journalisten waren illegal in Äthiopien eingereist, um über Menschenrechtsverletzungen zu recherchieren. Ihnen drohen 15 Jahre Haft.

Ein äthiopisches Gericht hat zwei schwedische Journalisten wegen terroristischer Aktivitäten und illegalen Grenzübertritts verurteilt. Das Strafmaß gegen den Reporter Martin Schibbye and den Fotografen Johan Persson soll am kommenden Dienstag in Addis Abeba verkündet werden, wie Stockholmer Medien am Mittwoch berichteten. Die Staatsanwaltschaft habe jeweils mindestens 15 Jahre Haft beantragt.

Die beiden Männer waren im Juli in der Unruheprovinz Ogaden festgenommen worden, wo sie nach eigener Aussage zu Berichten über Menschenrechtsverletzungen recherchieren wollten. Sie hatten vor Gericht zugegeben, dass sie nach Äthiopien von Somalia aus illegal eingereist seien, bestritten aber alle Vorwürfe wegen terroristischer Aktivitäten.

Schwedische Regierung fordert Freilassung

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Bei ihrer Festnahme waren sie zusammen mit Angehörigen der separatistischen "Ogaden National Liberation Front" (ONLF) unterwegs. Schwedens Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt erklärte in Stockholm, seine Regierung sei wegen des Falls in Kontakt mit den Behörden in Äthiopien. Er sagte weiter: "Wir waren immer der Meinung, dass die beiden in journalistischem Auftrag im Land gewesen sind. Sie sollten so bald wie möglich freigelassen werden."

Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International und Schwedens  Journalistenverband setzen sich für die Freilassung ein. Persson und Schibbye können entweder Berufung einlegen oder sofort ein Gnadengesuch bei der Regierung in Addis Abeba einreichen.

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